Energieverbrauch im Blick


Im Frühjahr erhalten viele Mieter mit ihrer Heiz- und Betriebskostenabrechnung wieder eine unerfreuliche Nachricht: Statt der insgeheim erhofften Rückzahlung, müssen sie nachzahlen. Wie sie aber durch ihr eigenes Lüft- und Heizverhalten die Kosten reduzieren können, können die wenigsten aus der Abrechnung ersehen. Hier möchte die EU mit der Energieeffizienzrichtlinie die Verbraucher besser über ihre Energieverbräuche informieren. Nach den Vorgaben der EU soll, wenn verlangt oder die Verbrauchswerte auf elektronischem Weg übermittelt werden, vierteljährlich und ansonsten halbjährlich Abrechnungsinformationen zur Verfügung gestellt werden. Auf ausdrücklichen Wunsch von Verbrauchern müssen Versorger zudem auch eine monatliche Abrechnung durchführen. "Der Mieter kann mit einer transparenten Verbrauchsabrechnung, die er im günstigsten Fall monatlich erhält, seinen Energieverbrauch im Blick behalten und erhält die Gelegenheit sein Verbrauchsverhalten zu überdenken und sinnvolle Korrekturen vorzunehmen", so Peter Liese.

Mit einem effizienteren Heizverhalten spart der Verbraucher nicht nur Geld, er schont Ressourcen und Umwelt. Insbesondere in anderen EU-Ländern sieht der Europaabgeordnete hier noch große Einsparmöglichkeiten. Im Jahr 2014 hat die EU täglich fast 1 Milliarde Euro für Energieimporte gezahlt, insgesamt 358 Milliarden Euro für das ganze Jahr. Um diese Zahl ins Verhältnis zu setzen: Es handelt sich um fast so viel Geld wie der gesamte Umsatz der deutschen Autoindustrie im Jahr 2014 (367.9 Milliarden Euro)[1] oder sogar mehr Geld als das Defizit Griechenlands (317 Milliarden Euro)[2]  und um beide Themen kümmern wir uns ja aus gutem Grund mit großem Engagement.


[1] STATISTICA (2016): UMSATZ DER AUTOMOBILINDUSTRIE IN DEUTSCHLAND IN DEN JAHREN 2005 BIS 2014 (IN MILLIARDEN EURO). HTTP://DE.STATISTA.COM/STATISTIK/DATEN/STUDIE/160479/UMFRAGE/UMSATZ-DER-DEUTSCHEN-AUTOMOBILINDUSTRIE/
[1] Eurostat (2015): Bereitstellung der Daten zu Defizit und Schuldenstand 2014 - erste Meldung. http://ec.europa.eu/eurostat/documents/2995521/6796753/2-21042015-AP-DE.pdf/28a7cf93-61e6-4a81-85c7-1a168866e3ba