Nicht nur Industrie- und Stromsektor hat Verantwortung


Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments hat heute mit großer Mehrheit das Trilogergebnis für die Klimaziele in den Sektoren außerhalb des Emissionshandels bestätigt. „Dies ist ein klares „Ja“ zum Pariser Klimaschutzabkommen, von dem Trump seinen Rückzug erklärt hat. Die EU steht zu ihrer Verpflichtung die europäischen Treibhausgasemissionen um 40% bis zum Jahr 2030 gegenüber dem Niveau von 1990 zu reduzieren“, so Peter Liese, umweltpolitischer Sprecher der christdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament.

Bei der sogenannten Lastenverteilungsverordnung geht es um fast 60 Prozent der EU-Emissionen, die anders als der CO2-Aussstoß von energieintensiver Industrie und Stromsektor nicht vom Emissionshandelssystem (EHS) erfasst sind. Die Verordnung regelt folgende Bereiche: Gebäude, Landwirtschaft (andere Emissionen als CO2), Abfallwirtschaft, Verkehr und nur bestimmte Industriebereiche. „Wir haben die Verordnung zur Lastenverteilung im Parlament verbessert und ambitionierter gemacht, gleichzeitig haben wir uns für Flexibilitätsmechanismen eingesetzt. Die Verordnung wird deshalb Lastenverteilungsverordnung genannt weil die Mitgliedsstaaten das EU-Ziel untereinander aufteilen.  Es wurde beschlossen, dass Deutschland bis 2030 die Treibhausgasemissionen um 38% verringern muss (gegenüber dem Niveau von 2005).



„Klimaschutz kann nur kostengünstig und erfolgreich gelingen, wenn sich alle Sektoren beteiligen. Der Vorschlag zum Emissionshandel ist für manche Sektoren, zum Beispiel für die Stahlindustrie, sehr ambitioniert. Daher müssen auch andere Sektoren ihren Beitrag leisten. Gerade im Gebäudebereich sind riesige Potentiale die sich kostengünstig erschließen lassen, wie zum Beispiel der Austausch von Einfachventilen an Heizungen durch Thermostatventile. Vier von zehn Heizungen in Europa sind noch mit Einfachventilen ausgestattet, wodurch viel Energie verschwendet wird“, so Liese.