Einbau von Thermostatventilen wird in Europa Pflicht - Gute Nachricht für heimische Hersteller


In dieser Woche wird das EU-Parlament in Straßburg über eine Einigung zu der sogenannten Gebäudeenergieeffizienzrichtlinie abstimmen. „Durch die neuen Regeln lassen sich erhebliche Mengen Heizenergie einsparen. Dies dient dem Klimaschutz und vor allem auch dem Geldbeutel. Die Richtlinie ist für Südwestfalen positiv, denn viele heimische Unternehmen bieten Technologien und Dienstleistungen zum Energiesparen an“, so Peter Liese, der auch umweltpolitischer Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) ist.

Die Gebäudeenergieeffizienzrichtlinie verpflichtet die EU-Mitgliedsstaaten unter anderem langfristige Renovierungsstrategien zu entwickeln. Die aktuelle Renovierungsrate in der EU beträgt derzeit nur rund 1 % pro Jahr. Bei Beibehaltung der derzeitigen Renovierungsquote würde es ungefähr 100 Jahre dauern, um einen emissionsarmen Gebäudebestand zu erhalten. Dabei sind Effizienzmaßnahmen im Gebäudebereich besonders kostengünstig. Derzeit werden 40 Prozent der Energie der EU in Gebäuden verbraucht.


Peter Liese begrüßt die Richtlinie und freut sich besonders darüber, dass der Einbau von Thermostatventilen in Zukunft in ganz Europa Pflicht wird. „Vier von zehn Heizungen in Europa sind noch mit Einfachventilen ausgestattet, wodurch viel Energie verschwendet wird“, so Liese. Der Abgeordnete hatte einen Antrag eingereicht um die Austauschpflicht der veralteten Technologie zu fordern und diese Forderung ist jetzt beschlossene Sache.

Der Einbau von Thermostatventilen ist in Deutschland schon seit den 1970er Jahren Pflicht. In vielen anderen europäischen Ländern allerdings noch nicht. Durch den Beschluss, der nach und nach dazu führt, dass alle Einfachventile gegen Thermostatventile ausgetauscht werden ist eine Einsparung von sieben Prozent am Heizenergieverbrauch der europäischen Wohngebäude möglich. Dies entspricht ca. 30 Millionen Tonnen CO2-Einsparung, d.h. dem CO2-Ausstoß von 15-20 Millionen Autos oder der Energieproduktion von ca. 25.000 modernen Windrädern. Der Einbau von Thermostatventilen rechnet sich außerdem in wenigen Monaten.

 „Die beschlossene Austauschpflicht ist gut für unsere Region, denn zwei der drei führenden Hersteller von Thermostatventilen sitzen in Südwestfalen, nämlich die Firma Oventrop in Olsberg und Brilon, sowie die Firma IMI Hydronic Engineering bekannt als Heimeier in Erwitte“, so Liese.

„Wir sehen in dem Austausch, von den in Europa millionenfach eingebauten einfachen Heizkörperventilen gegen Thermostatventile oder andere Einrichtungen zur raumweisen Temperaturregelung, einen ganz bedeutenden Beitrag zur Erzielung der weltweiten und im besonderen der europäischen Klimaschutzziele“, betonte Heinz Eckard Beele, IMI Hydronic Engineering Deutschland GmbH. Derartige Technologien auch für Neubauten verpflichtend in die Gebäuderichtlinie aufzunehmen ist ein wichtiger Schritt, auch weil Thermostatventile einen idealen hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage ermöglichen, womit zusätzliche bedeutende Energieeinsparpotentiale gehoben werden können“, so Beele weiter.

Georg Rump von der Geschäftsleitung Oventrop stellt fest: "Mit den hier vorgestellten Maßnahmen wie Einbau von Thermostatventilen lassen sich Ziele des Klimaschutzes und kostenmäßige Einsparungen für Bürger optimal verbinden. Solche Maßnahmen sollten aber nicht auf Deutschland beschränkt bleiben. Wir sind Herrn Dr. Liese darum dafür dankbar, dass er sich auf europäischer Ebene entsprechend engagiert hat. Im Übrigen bringen moderne Thermostatventile gegenüber Ventilen, die 20 oder 30 Jahre alt sind, zusätzliche Energieeinsparungen. Insofern kann sich auch eine Umrüstung lohnen."

„Der Einbau von Thermostatventilen ist eine Möglichkeit viel Heizenergie zu sparen und den Wohnkomfort zu erhöhen – und das bei sehr geringen Investitionskosten“, bekräftige Dr. Sarah Brückner von EUnited Valves, dem Europäischer Armaturenverband.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Jörg Blöming aus Erwitte erklärt: „Durch die neue Richtlinie bleiben bei der Firma IMI Hydronic Engineering in meiner Heimatstadt Erwitte viele Arbeitsplätze dauerhaft gesichert und perspektivisch könnten in Zukunft auch noch neue entstehen, das freut mich ganz besonders.“