In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden wieder die Uhren umgestellt. Um zwei Uhr werden die Uhren um ein Stunde vor, auf drei Uhr gestellt. Danach beginnt für viele Menschen erneut der Kampf mit dem neuen Tagesrhythmus. Der südwestfälische CDU-Europaabgeordnete und gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP/Christdemokraten), Dr. med. Peter Liese, ist gegen die halbjährliche Zeitumstellung.

„Bei der Einführung in den 70er Jahren hat man damit argumentiert, dass Energie eingespart wird. Dies ist aber nicht eingetreten. Stattdessen gibt es aber viele Nachteile. Neben den Kosten und Schwierigkeiten zum Beispiel bei den Fahrplänen der Bahn oder beim Flugverkehr, gibt es gesundheitliche Probleme und die nehme ich besonders ernst. Es gibt ernsthafte wissenschaftliche Studien darüber, dass viele Menschen gesundheitliche Probleme durch die Zeitumstellung haben“, so der Arzt und Europaabgeordnete. Liese erläuterte, dass das Europäische Parlament im vergangenen Monat die Europäische Kommission aufgefordert hat, die Zeitumstellung in Europa zu überprüfen und gegebenenfalls einen Vorschlag zur Änderung vorzulegen. Die Europäische Union hat die Einführung zwar nicht beschlossen, dies waren die Mitgliedsstaaten. Die EU hat lediglich für ein einheitliches Vorgehen gesorgt, damit nicht in jedem Land die Uhren an einem anderen Wochenende umgestellt werden. Ohne eine Änderung oder Abschaffung der entsprechenden Richtlinie, die den Tag der Zeitumstellung in Europa einheitlich regelt ist es den Mitgliedsstaaten allerdings nicht möglich, die Zeitumstellung abzuschaffen. "Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland lehnen die Zeitumstellung ab. Deshalb hätte ich mir in der Resolution des Europäischen Parlamentes eine klare Ansage gewünscht, nämlich eine Abschaffung so schnell wie möglich. Aber trotzdem ist durch die Resolution Bewegung in die Sache gekommen. Die Kommission muss den Bericht aus meiner Sicht so schnell wie möglich vorlegen“, so Liese. Er hat sich deshalb in einem Brief an Kommissionspräsident Juncker und die zuständige Kommissarin Bulc gewandt. "Aus meiner Sicht kann das Ergebnis dann nur sein, die Zeitumstellung abzuschaffen. In einer Umfrage der Krankenkasse DAK gab mehr als jeder Fünfte an, wegen der Zeitumstellung schon mal unter körperlichen oder psychischen Problemen gelitten zu haben. Außerdem zeigt eine DAK Studie[1], dass die Zahl der Herzinfarkte in der Zeit nach der Umstellung um rund 20 Prozent zunimmt. Wenn eine Regelung keine Vorteile aber viele Nachteile hat, gehört sie abgeschafft“, so Liese.