Kleinere Betriebe werden stärker gefördert als große - Gutes Ergebnis für Südwestfalen / Sinnvoller Kompromiss zwischen Interessen der Landwirten und Anforderungen der Gesellschaft

Mehr als sechs Milliarden Euro erhalten deutsche Landwirte jährlich von der Europäischen Union. Im Zuge der aktuellen EU-Agrarreform wurde lange um die Verteilung zwischen großen und kleinen Betrieben gerungen. Jetzt gibt es einen Kompromiss für die Umsetzung in Deutschland. Darauf haben sich die Landwirtschaftsminister von Bund und Ländern jetzt geeinigt. Damit steht einer Zusatzförderung der kleinen und mittleren Betriebe und einem Plus an Umwelt und Nachhaltigkeit nichts mehr im Weg. Weniger Zuschüsse erhalten im Laufe der kommenden Jahre vor allem die größeren Betriebe. So sollen bis 2020 alle Betriebe in Deutschland eine einheitliche Flächenprämie bekommen. Momentan gibt es hier noch große Unterschiede.

 

"Die Einigung ist auch für unsere Landwirte in Südwestfalen eine gute Nachricht. Unsere Landwirte haben so Planungssicherheit bis zum Jahr 2020 und können Entscheidungen für ihre Zukunft treffen", so Dr. Peter Liese, der in Brüssel intensiv an der EU-Agrarreform gearbeitet hat.

"Das bisherige System, bei dem vor allem große Kapitalgesellschaften und z.B. die Königin von England stark unterstützt wurden, war gegenüber dem Steuerzahler und den kleinen und mittleren Betrieben bei uns nicht länger zu rechtfertigen", so Liese. Neben der Besserstellung der kleineren Betriebe und der schrittweisen Anpassung der Direktzahlungen setzt der Kompromiss bei der nationalen Umsetzung auf ein wirksames Greening ohne pauschale Flächenstilllegungen sowie die gezielte Unterstützung junger Landwirte.

"Die jetzt gefundene Einigung wird ausdrücklich auch in den laufenden Koalitionsverhandlungen in Berlin unterstützt. Dafür habe ich mich auch persönlich eingesetzt", so Peter Liese, der bei den Verhandlungen in Berlin mit am Tisch sitzt.

Hintergrund:
Nachdem sich vor einigen Wochen bereits die Unterhändler von Europäischem Parlament, Rat und EU-Kommission auf die Agrar-Reform geeinigt haben, mussten sich Bund und Länder noch über die deutsche Umsetzung einig werden. Das EU-Parlament und der EU-Agrarrat werden der europäischen Agrarreform noch in diesem Jahr formell zustimmen.