Dammbruch steht bevor:

„Das Klonen von Menschen darf nicht akzeptiert werden. Verantwortliche Wissenschaftler und Politiker müssen sich solchen Bestrebungen energisch entgegenstellen. Sonst stehen wir unmittelbar vor einem Dammbruch.“

Dies erklärte Dr. Peter Liese zu Meldungen, nach denen der Erfinder des Klonschafes Dolly, Ian Wilmut, nun auch menschliche Embryonen klonen möchte.

„Durch Klonexperimente am Menschen wird die Menschenwürde in eklatanter Weise verletzt, da hier menschliche Wesen zum Objekt der Wissenschaft degradiert werden. Auch menschliche Embryonen dürfen nicht zu Klonexperimenten benutzt werden, da erstens der Schutz des menschlichen Lebens und seiner Würde nicht erst mit der Geburt beginnen darf, und zweitens die Technik zum Klonen menschlicher Em-bryonen die gleiche ist wie zur Herstellung von geklonten Babys“, so Liese weiter.

Er sieht sich in seiner Position durch die große Mehrheit des Europäischen Parlaments bestätigt. Bereits mehrmals habe das Parlament ein sehr strenges Verbot des Klonens von Menschen einschließlich menschlicher Embryonen gefordert. Im Rahmen der Patentierungsrichtlinie über biotechnologische Erfindungen sei dies sogar in die Gesetzgebung der Europäischen Union eingeflossen.

„Dies heißt aber leider nur, daß solche Experimente in Europa nicht patentiert werden dürfen, verbieten kann sie die Europäische Union derzeit nicht. Besonders schlimm find ich, daß die Europäische Kommission nach wie vor die Meinung vertritt, daß Experimente wie die von Herrn Wilmut nicht grundsätzlich untersagt werden sollen. Sie will nur das Einpflanzen der geklonten Embryonen in die Gebärmutter verbieten. Diese halbherzige Position haben wir in der Vergangenheit kritisiert und wir werden sie auch weiterhin kritisieren“, so Liese.