Konsequenzen aus Skandalen / Mehr Europa im Sinne der Patienten


Straßburg - Zur EU-weiten Anerkennung von Berufsqualifikationen gibt es neue Regeln. Das Europaparlament verabschiedete heute eine neue EU-Richtlinie, über die bereits eine Einigung mit den nationalen Regierungen (Rat) erzielt wurde. Diese sieht unter anderem vor, einen europäischen Frühwarnmechanismus für Ärzte einzuführen.

Hintergrund sind verschiedenen Ärzteskandale, die in den vergangenen Jahren publik wurden, wonach Ärzte aus Mitgliedsstaaten der Europäischen Union in Deutschland und anderen Ländern ohne gültige Approbation tätig- und schwere Behandlungsfehler begangen haben. 

Im vergangenen Jahr wurde beispielsweise ein Fall bekannt, wonach ein in Holland gesuchter Skandalarzt ohne gültige Zulassung in Deutschland jahrelang weiter praktiziert hat. Hierzu erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP/Christdemokraten), Dr. med. Peter Liese:
"Die Europäischen Institutionen haben aus den Skandalen der vergangenen Jahre  richtigerweise Konsequenzen gezogen und einen sogenannten Vorwarnungsmechanismus beschlossen, wonach alle Mitgliedsstaaten informiert und gewarnt werden, wenn ein Arzt die Zulassung in einem Land verliert. Hier ist ein Mehr Europa im Sinne der Patienten notwendig. Die Koordination und Kommunikation zwischen den 28 Mitgliedsstaaten wird im Sinne der Patienten verbessert, so dass wir es Betrügern, die mit der Gesundheit der Patienten spielen, so schwer wie möglich machen."