Gesundheitskommissar Tonio Borg im Hochsauerlandkreis

Schmallenberg  - Der südwestfälische CDU-Europaabgeordnete Dr. Peter Liese hatte gemeinsam mit der Konrad-Adenauer-Stiftung den amtierenden EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg aus Malta nach Schmallenberg eingeladen, um über christliche Werte in der Europäischen Union zu diskutieren. Borg gilt seit langem als ein prominenter Vertreter christlicher Politik in Europa. Liberale und linke Kräfte im Europäischen Parlament verweigerten ihm aufgrund dessen sogar die Zustimmung bei seiner Wahl. Die Mehrheit bestätigte ihn jedoch. "Dezidierte christliche Überzeugung darf kein Grund sein, jemanden ein Amt in der EU zu verweigern" so Peter Liese. Vor zahlreichen interessierten Zuschauern in der Stadthalle Schmallenberg nahmen neben Liese und Borg auch Barbara Breher, Vorstandsmitglied des Internationalen Kolpingwerkes und langjährige Vorsitzende des Kolpingwerkes Europa sowie Susanne Falk, Projektleiterin des südwestfälischen Regionale-Projekts "Wege zum Leben" auf dem Podium Platz. Falk bestätigte in ihrem Vortrag die Sehnsucht der Menschen in Südwestfalen nach spirituellem Halt, an den das mit EU-Mitteln geförderte Projekt die Menschen heranführen könne. Breher appellierte an alle Beteiligten mitzuwirken, dass aus der Großbaustelle Europa ein gemeinsames Wertefundament werde.

 

Die beiden EU-Politiker Liese und Borg eint in ihrer politischen Arbeit in Brüssel die Orientierung an christlichen Werten. Politik könne nicht vom Glauben getrennt, sondern solle mit ihm zusammengefügt werden, so Borg. Der ehemalige maltesische Außenminister erläuterte sehr eindrucksvoll die Verantwortung der Menschen für die Erde und zukünftige Generationen. "Die Welt ist nicht unsere, die Welt wurde uns gegeben und sie heißt es zu schützen", so Borg unter dem Applaus der Zuschauer.


Peter Liese erläuterte in seinem Vortrag, wie seine christlich orientierte Politik in Brüssel aussieht. "Wir wollen auf europäischer Ebene beispielsweise den Sonntag schützen, sodass Familien Zeit füreinander haben", so Liese. Die EU müsse sich auch als Wertegemeinschaft verstehen und dürfe nicht alles nur dem Binnenmarktprinzip und dem Wirtschaftsdenken unterordnen. "Deshalb bin ich froh, dass wir Christdemokraten im Europäischen Parlament Forderungen nach einer totalen Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten und einer Aufhebung des Sonntagsschutzes auf EU-Ebene verhindern konnten. Der Sonntag gehört der Familie", so Liese weiter. In bioethischen Fragen setzt sich Liese im Europäischen Parlament für den Schutz des menschlichen Lebens und den Erhalt der Menschenwürde in allen Phasen seiner Entstehung und Entwicklung ein. Auch hier konnte er in der zu Ende gehenden Legislaturperiode einige Erfolge erzielen. Er kämpft außerdem für Religionsfreiheit und gegen Christenverfolgung weltweit. "Religionsfreiheit ist ein universelles Menschenrecht, das Gläubigen aller Konfessionen zusteht und wir in Deutschland und Europa besonders schützen. Dieser Schutz muss weltweit aber auch Christen zukommen. Christen sind heute die größte verfolgte Minderheit. Eine klare Benennung und Verurteilung des Terrors gegenüber Christen muss daher immer auf die politische Agenda. Wir dürfen uns mit dieser Tatsache nicht abfinden", so Liese.