Einigung mit Rat erzielt / Forderungen von Patienten und Ärzten umgesetzt

MRTStraßburg/ Brüssel – Das Europäische Parlament hat heute in Straßburg einer Ausnahmeregelung für MRT-Anwendungen (Kernspintomographie) im Rahmen der Richtlinie zu elektromagnetischen Feldern (EMF-Richtlinie) zugestimmt, um den Einsatz dieser wichtigen medizinischen Anwendung in Europa auch zukünftig problemlos zu ermöglichen. Die Abgeordneten unterstützen damit im wesentlichen Punkt den Vorschlag der Kommission. Darauf machte Dr. Peter Liese (CDU), gesundheitspolitischer Sprecher der größten Fraktion im Europäischen  Parlament (EVP – Christdemokraten), aufmerksam.

„Wir brauchen in der EMF-Richtlinie eine Ausnahmeregelung für MRT-Geräte um Probleme für den Einsatz dieser Anwendung zu verhindern. Ohne die jetzt beschlossene Ausnahme für MRT-Anwendungen würde der Einsatz im medizinischen Alltag deutlich erschwert und die Patienten könnten nicht mehr problemlos untersucht und behandelt werden. Insbesondere wäre es schwierig, wenn bei unruhigen Patienten, zum Beispiel Kindern oder dementen Patienten, ein Arzt oder eine Krankenschwester mit in die Untersuchungsröhre müsste. Auch das Operieren unter MRT würde deutlich erschwert. Die Technik ist aber unverzichtbar, um zum Beispiel Patienten, die an Krebs oder Erkrankungen des Gehirns leiden, zu diagnostizieren und besser zu behandeln,“ so der Arzt und Europaabgeordnete weiter.

 

Bereits 2004 hatte die EU Grenzwerte für elektromagnetische Strahlen beschlossen. Später wurde jedoch festgestellt, dass die Grenzwerte, die in der Richtlinie vorgesehen sind, aber ein Problem für die medizinische Untersuchungsmethode MRT darstellen. Aufgrund der Proteste vieler Ärzte und Patienten haben die EU-Institutionen das In-Kraft-Treten dieser strikten Regelungen zweimal hinausgeschoben, um den problemlosen Einsatz der medizinischen Anwendung nicht zu gefährden.

Seit über 30 Jahren sind keine nennenswerten Gesundheitsrisiken festgestellt worden. Die Gefahren sind allenfalls sehr theoretischer Natur. Das Europäische Parlament hatte sich dieser Forderung stets angeschlossen und konnte damit bei den Verhandlungen letztendlich auch die Mitgliedsstaaten überzeugen, die diese Lösung jetzt ebenfalls mittragen.

„Ich bin froh, dass der Ministerrat seinen Widerstand gegen diese Erleichterungen endlich aufgeben hat. Leider war auch die Bundesregierung lange gegen den Vorschlag aber auf Druck des Europäischen Parlaments haben wir endlich die notwendigen Erleichterungen für die Patienten bekommen“, so Liese.