Europäisches Parlament will Roaming-Gebühren komplett abschaffen

Gebühren seit 1. Juli 2013 nochmals gesenkt / Gespräche im Ausland sollen bald genauso teuer sein wie in Südwestfalen

Südwestfalen/Brüssel – Seit dem 1. Juli 2013 sind Handy-Telefonate und mobiles Internet-Surfen im Ausland nochmals billiger. Dank der so genannten EU-Roaming-Verordnung müssen die europäischen Mobilfunkfirmen ihre  Gebühren für Telefonate, SMS und mobiles Surfen im Ausland (Roaming) erneut senken und neue Preisobergrenzen einhalten.
Darüber informierten heute Thomas Bradler, Telekommunikationsexperte der Verbraucherzentrale NRW, und der heimische CDU-Europaabgeordnete Dr. Peter Liese.

 

Er zeigte sich über die Entwicklung sehr erfreut: „Seit dem 1. Juli 2013 können Urlauber jetzt so preisgünstig wie nie ihre Urlaubsgrüße nach Hause versenden, online Informationen zum Urlaubsort erhalten oder Geschäftsleute billiger ihre Emails abrufen“, so der heimische Abgeordnete.

Geht es nach dem Willen des Europäischen Parlaments und der Europäischen Kommission sollen zukünftig die Roaming-Gebühren komplett entfallen und Gespräche im EU-Ausland genauso viel kosten wie in Südwestfalen. Die Europäische Kommission hat einen entsprechenden Gesetzesvorschlag angekündigt und der federführende Ausschuss des Europäischen Parlaments bereits eine gleichlautende Forderung verabschiedet. Peter Liese begrüßt diese Pläne ausdrücklich.

„Das letzte Überbleibsel unserer innereuropäischen Grenzen ist oft genug das Handy in der Tasche – und das muss sich ändern. Durch die tatsächlichen Kosten sind die Roaming-Gebühren keinesfalls gerechtfertigt“, so Liese weiter.

Der heimische Europaabgeordnete versprach, dass sich das Europäische Parlament unmittelbar nach der Vorlage durch die Kommission mit dem Gesetzespakte befassen werde. „Im besten Fall könnten dann die Roaming-Gebühren ab 2015 der Vergangenheit angehören.“

Abschließend machte Liese noch einmal darauf aufmerksam, dass die neuen Regelungen nur für die 28 Mitgliedsstaaten der EU gelten. „Wer außerhalb der EU Urlaub macht und sein Handy nutzt, sollte sich im Vorfeld daher über die Preise im entsprechenden Land informieren“, so Peter Liese abschließend.

Auch die Verbraucherzentrale NRW begrüßt das geplante Vorgehen gegen das ungerechtfertigte Zur-Kasse-Bitten von Verbrauchern bei Grenzübertritt. Ihr Telekommunikationsexperte Bradler gab jedoch zu bedenken, dass die derzeit geltenden Regelungen Verbraucher nur innerhalb der Europäischen Union ausreichend vor hohen Kosten schützen, während die Preise außerhalb der Mitgliedstaaten oft wesentlich höher ausfallen. Bradlers Tipp: „Verbraucher sollten sich vor jedem Urlaub bei ihrem Anbieter über die vor Ort für sie geltenden Preise informieren und Ausschau halten nach günstigen Options-Tarifen.“