Spendenaufruf im Europäischen Parlament

Angesichts der sich dramatisch zuspitzenden Lage in Westafrika hat der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) Dr. Peter Liese zu Solidarität mit dem medizinischen Personal in der Krisenregion aufgerufen.

"Die Ärzte, Krankenschwestern und -pfleger, sowie das weitere medizinische Personal, die sich in Westafrika engagieren, verdienen unsere uneingeschränkte Solidarität. Sie setzen sich in bislang nicht da gewesener Weise selbstlos für die Patienten ein. Daher bin ich erschrocken über Kritik an den Evakuierungsmaßnahmen", so Liese. In den letzten Tagen war immer wieder kritisiert worden, dass Ärzte und sonstiges medizinisches Personal in hochspezialisierte Kliniken in Europa verlegt wurden.

 

"Wer sein eigenes Leben für Ebola-Patienten aufs Spiel setzt, muss ein Anrecht darauf haben, dass er im Falle einer eigenen Infizierung die bestmögliche medizinische Behandlung zu bekommen. Das dadurch entstehende Infizierungsrisiko für Menschen in Europa ist extrem gering", so Liese, der früher selbst als Arzt in einem Krisengebiet in Mittelamerika gearbeitet hat.

Erschrocken zeigte sich Liese auch über die bisher geringe Spendenbereitschaft in Sachen Ebola. Anders als bei anderen Katastrophen wie Erdbeben klagen die Hilfswerke über ein sehr geringes Spendenaufkommen. "Ich glaube, hier muss sich dringend etwas ändern. Deshalb habe ich meine Kollegen im Europäischen Parlament dazu aufgerufen, in ihren Heimatländern für Spenden zu werben und auch selbst zu spenden", so Liese.