Der Ampel fehlt Grundverständnis für die Anliegen der Menschen im ländlichen Raum / Politik oft nur durch die Brille der Großstadt / In Brüssel Wende nach Weggang von Vizepräsident Timmermans


„Die Protestwoche der Landwirte in ganz Deutschland zeigt ganz klar, dass bei der Bundesregierung Grundverständnis für die Anliegen der Landwirte und der Menschen im ländlichen Raum fehlt. Das sieht man nicht nur bei den Kürzungen beim Agrar-Diesel, sondern auch an vielen anderen Stellen. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe geht bereits kontinuierlich zurück und Landwirte haben immer mehr Probleme, Fachkräfte zu finden. Mehr Auflagen und weniger Unterstützung verschärfen dieses Problem noch. In Berlin wird Politik oft durch die Brille der Großstadt gemacht. Die Beamten und insbesondere die Grünen denken Umwelt- und Landwirtschaftspolitik oft aus der Großstadt heraus. Hier wird aber keine Landwirtschaft betrieben. Was bringt es uns, wenn wir krasse Vorgaben zum Naturschutz durchsetzen, aber keine Lebensmittel mehr in Deutschland produzieren können?“, erklärte Peter Liese anlässlich der Protestwoche der Landwirte.  

Der zuständige Ausschuss für Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI) hat das Trilogergebnis zu den neuen Euro 7 Abgasnorm am heutigen Vormittag bestätigt. Dazu erklären:

Peter Liese (CDU), umwelt- und gesundheitspolitischer Sprecher der EVP-Fraktion:
"Den Autofahrern und den Automobilzulieferbetrieben in Deutschland und Europa bleiben zusätzliche Belastungen durch eine EURO7-Norm erspart. Die Automobilzulieferindustrie ist durch den Übergang zur Elektromobilität extrem herausgefordert. Hierauf müssen alle Kräfte konzentriert werden, sowohl die Finanzen als auch das Fachpersonal. Eine komplette Überarbeitung der Verbrennungsmotoren zu einem Zeitpunkt, zu dem viele Unternehmen diese Technik auslaufen werden, wäre absurd gewesen. Die Luftqualität in Deutschland ist in den letzten Jahren so viel besser geworden, dass wir auch nicht mehr über Fahrverbote reden. Deswegen ist die Entscheidung auch aus umwelt- und gesundheitspolitischer Sicht zu vertreten. Vor allem hätte der Vorschlag der EU-Kommission laut einer Studie*1 zu einer Kostensteigerung für Euro-7-Benziner von durchschnittlich 1860 Euro und Diesel gar 2630 Euro zusätzlich, und zwar weitgehend unabhängig von der Fahrzeuggröße, geführt. Es ist gut, dass uns allen das erspart geblieben ist."

 Peter Liese: Einigung gut für Klima und innovative Unternehmen in Europa / EVP setzt Ausnahmen für Reparaturen zugunsten des Handwerks durch

„So funktioniert Klimaschutz mit der Wirtschaft. Wir haben auf die Betroffenen gehört und den Vorschlag entsprechend angepasst. Die Einigung zur Reduktion von klimaschädlichen F-Gasen ist ein starkes Ergebnis für das Klima. Nach Berechnungen der Europäischen Kommission werden ca. 40 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent eingespart. Das entspricht den CO2 Emissionen von Irland, Schweden oder Portugal oder den Emissionen von etwa 19,8 Millionen Autos. Der Vorschlag ist auch gut für die innovativen Unternehmen in Deutschland, die bei Alternativen für F-Gase führend sind. Allerdings war es für mich extrem wichtig, eine Ausnahme für das Handwerk zu bekommen. Handwerksbetriebe brauchen Investitionssicherheit und bestehende Kühlanlagen müssen nach wie vor repariert werden können. Kältetechniker, Fleischer, Bäcker und viele andere Betriebe stehen ohnehin vor großen Herausforderungen und daher ist es gut, dass wir durch einen Änderungsantrag ihre Anliegen aufnehmen konnte“, erklärte Peter Liese, umweltpolitischer Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten,) anlässlich der bevorstehenden Abstimmung über die F-Gas-Verordnung im Europäischen Parlament.

Eine aktuelle Umfrage der Unternehmensplattform MedicalMountains gemeinsam mit dem Industrieverband SPECTARIS und der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) unter rund 400 Unternehmen benennt erstmals die konkreten Probleme der EU-Medizinprodukteverordnung: Aufgrund langwieriger und kostenintensiver Zertifizierungsprozesse verschwinden immer mehr Produkte vom Markt. Gleichzeitig wird der Innovationsstandort Deutschland empfindlich geschwächt. Peter Liese (CDU), gesundheitspolitischer Sprecher der EVP-Fraktion, und Angelika Niebler (CSU), Co-Vorsitzende der CDU/CSU-Gruppe und Vorsitzende der CSU-Europagruppe, listen zehn konkrete Punkte auf (s. Anlage), die aus ihrer Sicht dringend geändert werden müssen.
 
 
Peter Liese (CDU:
„Die Intention der Medizinprodukteverordnung war richtig. Es gab zu viele Skandale, zum Beispiel um schadhafte Brustimplantate, aber die Institutionen der Europäischen Union haben über das Ziel hinausgeschossen. Es gibt nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch viel unnötige Bürokratie. Deswegen habe ich mich Ende letzten Jahres nochmal persönlich an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gewandt mit der Bitte, so schnell wie möglich Abhilfe zu schaffen.
Die Regeln, die wirklich die Sicherheit der Medizinprodukte gewährleisten, sollten natürlich erhalten bleiben. Was wir streichen müssen, ist die unnötige Bürokratie. Wir brauchen Sonderregelungen für die Produkte, die nur in kleiner Stückzahl hergestellt werden. Hier kann zum Beispiel die Orphan-Device-Regulierung, die in den USA gilt, ein Vorbild sein. Außerdem müssen wir unbedingt die Regeln so ändern, dass auch neue Medizinprodukte schnell auf den Markt kommen. Die Abschaffung der fünfjährigen Rezertifizierung für Produkte, die bereits lange auf dem Markt sind, ist essentiell, damit sich die Fachleute auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren können."