Leuchten-Industrie aus unserer Region wirkt bei Entwicklung von europäischen Standards mit

Die Wirtschaftskrise, insbesondere in den vom Coronavirus besonders hart betroffenen Ländern wie Spanien, Italien und Frankreich, macht auch vor unserer Region nicht halt. Insbesondere Unternehmen die im Export tätig sind, verzeichnen Auftragseinbrüche. Da ist der europäische Wiederaufbauplan „Next Generation EU“, der in Kürze von den Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union verabschiedet werden soll, für unsere Region von entscheidender Bedeutung. „Wenn Italien, Spanien und Frankreich wirtschaftlich nicht wieder auf die Beine kommen, ist das für unsere exportorientierte Region Südwestfalen ein großes Problem. Deshalb muss der Fond so schnell wie möglich beschlossen werden,“ erklärte Peter Liese bei einem Besuch bei der Firma TRILUX.


„Das schnellere Wiederanlaufen der europäischen Märkte durch den Anstoß einer EU-Renovierungswelle würde helfen, die wirtschaftlichen Folgen durch die Pandemie in Europa zu reduzieren", so Johannes Huxol, Chief Financial Officer TRILUX. Die TRILUX Gruppe betreut internationale Kunden durch 30 Tochtergesellschaften und zahlreiche Vertriebspartner – zum Großteil im Kernmarkt Europa. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen ca. 5.000 Mitarbeiter weltweit, Sitz der Unternehmenszentrale ist Arnsberg in Südwestfalen.

Peter Liese und Jörg Minnerup, Leiter Strategie Lichttechnik bei TRILUX, sind sich allerdings einig, dass das Geld zielgerichtet investiert werden muss. „Wir dürfen der jungen Generation nicht nur hohe Schulden überlassen, sondern die Investitionen müssen in eine zukunftsorientierte Infrastruktur gehen, das heißt vor allem, in Digitalisierung und Klimaschutz“, so Liese.

Ein wichtiges Ziel für den Umweltpolitiker ist dabei der Klimaschutz. „Unternehmen aus Südwestfalen, wie zum Beispiel die Leuchten-Industrie, sind bei der Herstellung von klimafreundlichen Produkten führend, deswegen kann ein entsprechend gestalteter Wiederaufbauplan in Südwestfalen Arbeitsplätze schaffen und sichern“, so Liese, der sich bei der Erarbeitung von Energieeffizienzanforderungen intensiv mit den Herstellern ausgetauscht hat. Durch die sogenannten EU-Ökodesignrichtlinie werden diese Standards für alle Hersteller, die ihre Produkte in Europa verkaufen wollen, d.h. auch für Anbieter aus Drittstaaten, verbindlich geregelt. Seit 2020 gelten europaweit neue Ökodesign-Anforderungen für verschiedene Produktgruppen, u.a. auch für die Beleuchtung, die 2021 in Kraft treten. Ökodesign meint im Kontext der Circular Economy neben energieeffizienten Lösungen auch den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen sowie das Recycling von Produkten und Komponenten. „Damit eröffnen sich weitreichende Chancen für europäische Hersteller“, fährt Huxol fort.

„Energie, die erst gar nicht erzeugt werden muss, belastet auch das Klima nicht und Verbraucherinnen und Verbraucher sparen bei der Stromrechnung“, begründete Liese die Zielrichtung. Unter die neuen Maßnahmen fallen unter anderem auch Lichtquellen und separate Betriebsgeräte, wie solche, die von der Firma TRILUX hergestellt werden. Mit Einsparung von ca. 46 Millionen Tonnen CO2 allein durch diese Maßnahmen, entspricht dies dem jährlichen Energieverbrauch Dänemarks oder dem CO2-Ausstoss von etwa 27 Millionen PKWs (nach Angaben der Kommission spart ein durchschnittlicher Haushalt durch diese Maßnahmen durchschnittlich 150 Euro pro Jahr, weil die Strom- und Wasserrechnung niedriger wird).