Einhaltung der Spielzeugverordnung gilt auch für Drittländer / Gemeinsames Gespräch von Peter Liese MdEP, Florian Müller MdB und Ralf Schwarzkopf MdL mit Deutschem Verband der Spielwarenindustrie
„Spielen ist wichtig für die Entwicklung von Kindern und die Spielsachen müssen so sicher wie technisch nur möglich sein. Wenn wir starke Sicherheitsvorkehrungen von unseren Unternehmen zuhause verlangen, müssen wir aber gleichzeitig sicherstellen, dass sich Hersteller aus dem Ausland nicht einfach über die Regeln hinwegsetzen und unseren Kindern womöglich noch schaden“, so Peter Liese, bei einem Besuch mit dem Bundestagsabgeordnete Florian Müller und dem Landtagsabgeordneten Ralf Schwarzkopf beim Spielzeugherstellers Sieper in Lüdenscheid. Gemeinsam mit den beiden Geschäftsführern der Sieper GmbH, Volker Eßmann und Jörg Stermann, sowie Geschäftsführer Ulrich Brobeil vom Deutscher Verband der Spielwarenindustrie e.V. diskutierten die Abgeordneten mit den Geschäftsführern die Aus-wirkungen der neuen EU-Spielzeugverordnung auf die Herstellung von Spielwaren in der EU.
Europäisches Parlament, Europäische Kommission und EU-Mitgliedstaaten hatten sich im Mai 2025 nach langen Verhandlungen auf neue Vorschriften für die Sicherheit von Spielzeug geeinigten. Die Novellierung der 2009 verabschiedeten Spielzeugrichtlinie zu einer Spielzeugverordnung, die unmittelbar Rechtskraft in den Mitgliedsstaaten besitzt, sieht vor allem strengere Vorgaben für den Einsatz von Chemikalien vor. Die umstrittenen sogenannten „Ewigkeitschemikalien“ PFAS sollen ganz verboten werden. Die Spielzeughersteller müssen die verschärften Anforderungen innerhalb einer Übergangsfrist von 54 Monaten umsetzen. Das PFAS-Verbot sei richtig, betonte DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil, und es würde auch umgesetzt. Ein großes Problem sieht der Verband eher bei den Billig-Online-Plattformen wie Temu. Die Produkte erfüllten oft nicht die europäischen Sicherheitsstandards, wie erst zwei kürzlich von Toy Industrie of Europe (TIE) und nationalen Spielwarenverbänden durchgeführte Mystery Shopping-Studien zeigten. „Die Spielzeug stellen ein echtes Sicherheitsrisiko dar“, so Ulrich Brobeil weiter. Als Beispiel nannte Ulrich Brobeil das Spiel Magnastix. Hier gebe es ein zu starkes Magnetfeld. Dadurch könnte sich beim Verschlucken Teile so fest verbinden, dass ein Ersticken möglich sei. Oft gebe es auf diesen Plattformen auch Produktfälschungen. Insbesondere China würde sich nicht an Sicherheitsstandards halten. „Die unfairen Wettbewerbsbedingungen zulasten der europäischen Spielwarenhersteller müssen ein Ende haben“, fordert Ulrich Brobeil
Die Abgeordneten aus Land, Bund und Europa kündigten an, sich dafür einsetzen, dass die Regeln für alle Hersteller und Importeure gelten, egal ob die Spielwaren China eingeführt oder in Europa hergestellt werden. Volker Eßmann erläuterte, dass auch die Produktverpackungen in Europa strengen Regeln unterlägen und damit sicher seien. Bei Importware z.B. aus China gebe es schon mal Probleme. Das gelte auch bei der Haftung.
