Einigkeit über strengeren Schutz von Hunden und Katzen / Chippen und Registrieren aller Hunde wichtig, um dem illegalen Welpenhandel das Handwerk zu legen
Das Europäische Parlament steht vor einer wichtigen Abstimmung zum Tierschutz. Am Donnerstag werden die Abgeordneten über eine Vorlage der Europäischen Kommission zum besseren Schutz von Hunden und Katzen abstimmen. Hauptziel ist es, die Hundemafia, das heißt den illegalen Handel mit Hundewelpen, zu bekämpfen. Der illegale Welpenhandel wird von der EU als organisiertes Verbrechen eingestuft und auch das Bundeskriminalamt beschäftigt sich mit dem Thema. In einem Schreiben an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte sich der umweltpolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten), Dr. Peter Liese, gemeinsam mit anderen Kollegen an die Kommission gewandt und einen entsprechenden Vorschlag erbeten. Nach intensiven Beratungen im Ausschuss für Landwirtschaft und im Umweltausschuss steht nun die Schlussabstimmung bevor. „Es besteht im Parlament weitgehend Einigkeit darüber, dass wir diesen Vorschlag brauchen und damit strenge Regeln zur Bekämpfung der Hundemafia schaffen. Das ist wichtig, weil Tiere Lebewesen sind und wir sie als solche behandeln müssen, aber auch, weil illegal gehandelte Hunde oft Krankheiten übertragen, die auch für Menschen gefährlich sind. Sie sind nämlich in der Regel nicht untersucht und nicht geimpft.“
Der Vorschlag wird aller Voraussicht nach mit riesiger Mehrheit angenommen. Es gibt allerdings noch Diskussionen im Detail. So fordert eine Gruppe von Abgeordneten, zu denen auch Liese gehört, dass ausnahmslos alle Hunde gechippt und registriert werden. Der Vorschlag des federführenden Agrarausschusses ist hier nicht so präzise. Liese rechnet mit einer Mehrheit für den entsprechenden Änderungsantrag 303. „Das Chippen und Registrieren der Hunde ist das entscheidende Instrument, um den illegalen Welpenhandel zu bekämpfen, weil man nur so die Tiere rückverfolgen kann. Außerdem helfen Chip und Registrierung, die Tierheime zu entlasten, und im Fall, dass ein Hund zum Beispiel durch einen Biss gegenüber Mensch oder Tier einen Schaden verursacht, kann man unkompliziert den Halter finden.“
Nach der Annahme durch das Parlament müssen sich die Abgeordneten noch mit dem Ministerrat einigen, der den Vorschlag allerdings auch schon grundsätzlich unterstützt hat.