Europaabgeordnete aus verschiedenen Ländern und verschiedenen Parteien fordern eine Aussprache über die britischen Pläne zum Klonen von menschlichen Embryonen beim europäischen Gipfel in Stockholm.
Der Gipfel wird sich unter anderem mit neuen Technologien beschäftigen. Sowohl das Europäische Parlament als auch viele Staats- und Regierungschefs sind der Meinung, dass die Biotechnologie dabei eine wichtige Rolle spielen muss. Im Gegensatz zu einigen Staats- und Regierungschefs, wie z.B. Tony Blair, ist das Europäische Parlament jedoch der Meinung, dass bei diesem Thema nicht nur die wirtschaftlichen Aspekte beachtet werden müssen, sondern auch die ethische Dimension.

Das Europäische Parlament hat sich bereits mehrfach gegen das Klonen von menschlichen Lebewesen in allen Stadien ihrer Entwicklung ausgesprochen. Auch die britischen Pläne zum Klonen von menschlichen Embryonen wurden von der Straßburger Versammlung massiv kritisiert. Trotzdem hält die Regierung in London an ihren Plänen fest und beruft sich dabei auf das Subsidiaritätsprinzip. Dies lassen die Europaabgeordneten aber nicht gelten.

„Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union waren sich innerhalb von 24 Stunden einig, Sanktionen gegen Österreich zu erlassen, als die FPÖ in die Regierung eintrat. Unabhängige Experten haben anschließend festgestellt, dass überhaupt keine Menschenrechtsverletzung vorlag. Wenn man im Fall Österreichs so schnell und so drastisch handeln konnte, dann muss über einen so weitgehenden Schritt, wie ihn die britische Regierung plant, zumindest im Kreis der Staats- und Regierungschefs gesprochen werden“, erklärte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Bioethik der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP/ED), Dr. Peter Liese.

Obwohl die Klonpläne sowohl vom Unterhaus als auch vom Oberhaus befürwortet wurden, finden die geplanten Experimente noch nicht statt. Ein Gericht hatte die Pläne im Januar auf Eis gelegt. Daher hoffen Liese und andere Europaabgeordnete, dass eine kritische Aussprache im Kreise der Staats- und Regierungschefs Tony Blair noch von seinem Vorhaben abbringen kann.