Liese fordert Einsatz für Werte in Europa

Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Bioethik der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP/ED), Dr. Peter Liese, hat die Verantwortlichen in Deutschland davor gewarnt, die Positionen zu ethisch umstrittenen Anwendungen der Gentechnik zu lange offen zu lassen.
"Es besteht die Gefahr, dass Andere Fakten schaffen und die Politik nicht mehr in der Lage ist, Grenzen zu setzen. Dies gilt nicht nur für die Diskussion um den Import embryonaler Stammzellen. Wegen der intern nicht geklärten Position ist Deutschland in der Diskussion, die auch in Europa kontrovers geführt wird, handlungsunfähig. Andere bestimmen die Richtung in einer gefährlichen Weise. So hat zum Beispiel Großbritannien nach weniger als 6 Monaten Diskussion das Klonen von menschlichen Embryonen erlaubt", so der Arzt und CDU-Europaabgeordnete.

Falls sich Deutschland entschließen würde, europaweit für einen strengen Embryonenschutz zu kämpfen, so stünde es keineswegs alleine, meint Liese. In vielen europäischen Staaten sei verbrauchende Embryonenforschung gesetzlich verboten. Als Beispiele nannte er Östereich, Irland, Portugal, die Schweiz und Polen.

"Wenn wir eine solche Position jedoch durchsetzen wollen, müssen wir uns in die zur Zeit stattfindende Diskussion energisch  einmischen. Direkt nach der Sommerpause wird darüber entschieden, wie die künftigen Prioritäten der europäischen Forschungspolitik aussehen, und noch vor Jahresende  wird der Humangenetik-Ausschuss des Europäischen Parlaments  Vorschläge für gesetzliche Regelungen in diesem Bereich machen. Ich wünsche mir, dass Deutschland sich in diese Diskussion als Anwalt der Menschenwürde und des Lebensrechts einbringt", so Liese.