Resolution gegen Handel mit Eizellen und Embryonen angenommen Das Europäische Parlament hat sich mit einer Mehrheit von 307 zu 199 Stimmen gegen die Förderung der verbrauchenden Embryonenforschung aus dem europäischen Haushalt ausgesprochen. In einer heute angenommen Resolution heißt es, dass die Europäische Kommission das Subsidiaritätsprinzip anwenden soll und dass die Mitgliedstaaten, in denen diese Forschung erlaubt ist, sie aus dem nationalen Haushalt finanzieren sollen. EU-Mittel sollten dagegen auf die Alternativen wie somatische Stammzellforschung (auch "adulte" Stammzellforschung genannt) und Forschung mit Stammzellen aus dem Nabelschnurblut konzentriert werden.

Resolution gegen Handel mit Eizellen und Embryonen angenommen

Das Europäische Parlament hat sich mit einer Mehrheit von 307 zu 199 Stimmen gegen die Förderung der verbrauchenden Embryonenforschung aus dem europäischen Haushalt ausgesprochen. In einer heute angenommen Resolution heißt es, dass die Europäische Kommission das Subsidiaritätsprinzip anwenden soll und dass die Mitgliedstaaten, in denen diese Forschung erlaubt ist, sie aus dem nationalen Haushalt finanzieren sollen. EU-Mittel sollten dagegen auf die Alternativen wie somatische Stammzellforschung (auch "adulte" Stammzellforschung genannt) und Forschung mit Stammzellen aus dem Nabelschnurblut konzentriert werden.

Die Abgeordneten begrüßen in diesem Zusammenhang das Votum der Vereinten Nationen vom Dienstag dieser Woche. Dort werden die Mitgliedstaaten aufgefordert, das Klonen von Menschen generell zu verbieten. Das heißt, das Klonen von menschlichen Embryonen soll nicht bloß verboten werden, wenn es dem Ziel dient, ein geklontes Baby zur Welt zu bringen, sondern auch, wenn es der Herstellung von Embryonen zu Forschungszwecken dient. Das Votum der Vereinten Nationen wird ausdrücklich mit der Gefahr der Ausbeutung von Frauen als Eizellspenderinnen begründet.

Die entsprechenden Formulierungen wurden im Europäischen Parlament als Änderungsanträge zu einer Resolution über den Handel mit menschlichen Eizellen angenommen. In den letzten Tagen war bekannt geworden, dass britische Befruchtungskliniken rumänische Frauen als Eizellspenderinnen benutzen. Der Samen von britischen Männern wird nach Rumänien geschickt. Dort werden Eizellen von rumänischen Spenderinnen damit befruchtet, und die so entstandenen Embryonen werden nach Großbritannien zurückgeschickt. Die britische Regierung hat den Vorgang bestätigt, bestreitet jedoch, dass Geld fließt. Hier ist das Europäische Parlament im höchsten Maße skeptisch, denn warum sollten rumänische Frauen massenhaft Eizellen spenden, wenn sie davon keinen Vorteil haben? Es muss darauf hingewiesen werden, dass Eizellspende eine sehr riskante medizinische Prozedur ist und dass viele Frauen bereits daran gestorben sind. Das Europäische Parlament fordert die Kommission auf, den Fall zu untersuchen, insbesondere weil die rumänische Regierung mittlerweile die Klinik geschlossen hat, von der die britischen Behörden sagen, es sei damit alles in Ordnung. Der Handel mit menschlichen Zellen und Geweben und die Bezahlung von Spendern ist nach einer in 2003 vom Europäischen Parlament und 2004 vom Rat angenommenen Richtlinie nicht gestattet. Außerdem verbietet die Charta der Grundrechte die Kommerzialisierung des menschlichen Körpers und seiner Teile als solches.

Zu der Abstimmung erklärte der CDU-Europaabgeordnete und Vorsitzende der Arbeitsgruppe Bioethik der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-ED), Dr. Peter Liese: "Dieses Votum ist ein deutliches Signal an die Europäische Kommission, die am 6. April ihren Vorschlag für das nächste Forschungsrahmenprogramm vorlegen soll. Leider hat das Parlament in der letzten Periode nicht die Kraft gehabt, verbrauchende Embryonenforschung und embryonale Stammzellforschung von der europäischen Forschungsförderung auszuschließen. Jetzt ist die Position klar. Wir müssen uns auf die Alternativen konzentrieren, die nicht nur ethisch vertretbarer sind, sondern auch in der Praxis schon zu Erfolgen bei Patienten geführt haben."

Die Meinungsänderung im Europäischen Parlament führt Liese auf zwei Faktoren zurück: Zum ersten habe sich die Zusammensetzung des Europäischen Parlamentes nach der Erweiterung und nach der Europawahl geändert. So gibt es beispielsweise kaum Abgeordnete aus Malta, Polen oder der Slowakei, die verbrauchende Embryonenforschung aus dem EU-Haushalt finanzieren wollen. Zum zweiten seien viele, die dem Thema bisher eher neutral gestanden hätten, durch die Berichte aus Großbritannien und Rumänien sensibilisiert worden.

"Die Vorkommnisse in Großbritannien und Rumänien zeigen, dass die Reproduktionsmedizin und die damit verbundene Forschung in Großbritannien keinesfalls so streng geregelt ist, wie die Befürworter immer behaupten. Zum Glück sind viele Menschen nachdenklich geworden, die bisher die britische Praxis verteidigt haben", so Liese abschließend.