Landesregierung soll katholische Beratungsstellen unterstützen

Der Bezirksvorstand der CDU Sauer-/Siegerland hat Kritik daran geübt, daß Mitglieder der Bundesregierung sich massiv für die Abtreibungspille RU 486 (Mifegyne) einsetzen. In einem Beschluß, den der Bezirksvorstand vor kurzem in Werl gefaßt hat, heißt es: „Die Abtreibung mit RU 486 ist entgegen anderen Behauptungen keineswegs schonend. Mifegyne ist mit zahlreichen Nebenwirkungen wie Blutungen, schweren Bauchkrämpfen und sogar Todesfällen verbunden. Durch die zeitlich begrenzte Anwendung wird ein unverantwortlicher Druck zur schnellen Entscheidung auf die betroffenen Frauen ausgeübt.“

„Eine Beratung wie wir sie von der CDU für unbedingt erforderlich halten, ist wegen der Kürze der Zeit bei einer Abtreibung mit Mifegyne oft nicht möglich“, erklärte die Landtagsabgeordnete Gudrun Reinhardt aus Siegen als Grund für ihre Ablehnung von RU 486.

Die CDU legt insgesamt großen Wert darauf, daß die Beratung weiter verbessert wird, um schwangeren Frauen in Notlagen zu helfen und ungeborene Kinder effektiver zu schützen. Dabei wird besonders die Arbeit der kirchlichen Beratungsstellen positiv hervorgehoben.

„Schon vor der Diskussion um den Papstbrief hat die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen immer wieder versucht, die katholischen Beratungsstellen in Schwierigkeiten zu bringen und einseitig das Konzept von Pro-Familia unterstützt. Dies ist genau der falsche Weg“, erklärte der Europaabgeordnete Dr. Peter Liese, der den Beschluß des Bezirksvorstandes vorbereitet hatte. Liese betonte auch, daß das Problem der Spätabtreibung von behinderten Kindern, die auch außerhalb des Mutterleibes lebensfähig sind, angepackt werden müsse. In den letzten Monaten war es immer wieder zu Meldungen über Abtreibungen von Kindern nach dem 6. Schwangerschaftsmonat gekommen, die außerhalb des Mutterleibes lebensfähig sind. Dies bezeichnet der CDU Bezirksvorstand als einen der „schrecklichsten Auswüchse der modernen Medizin“, der nicht weiter verantwortet werden könne.