Christdemokraten beantragen Befassung des Gesundheitsausschusses

Brüssel - Das Europäische Parlament setzt sich für eine bessere Kontrolle von Arzneimitteltests in Drittstaaten wie Indien ein. In den letzten Tagen war bekannt geworden, dass eine Firma in Indien im großen Stil Ergebnisse von Arzneimitteltests gefälscht hat. Viele Zulassungen für Medikamente in mehreren europäischen Staaten wurden daraufhin zurückgezogen. Die mangelnde Qualität der Arzneimitteltests beschäftigt das Europäische Parlament seit vielen Jahren. Bereits 2012 fand dazu eine Debatte im Gesundheitsausschuss statt. Der CDU-Europaabgeordnete und  gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten), Dr. med. Peter Liese, hatte sich seinerzeit schon an den damaligen EU-Gesundheitskommissar gewandt und die Europäische Kommission aufgefordert strengere Inspektionen durchzuführen. Im vergangenen Jahr haben die EU-Institutionen eine neue Verordnung zu Arzneimitteltests angenommen (Verordnung über klinische Prüfungen mit Humanarzneimitteln).

Dort ist unter anderem vorgeschrieben, dass Arzneimitteltests auch in Drittstaaten registriert werden müssen, wenn die Zulassung für ein europäisches Land oder die ganze Europäische Union angestrebt wird. Dies war bisher nicht vorgeschrieben, wodurch eine Kontrolle praktisch unmöglich war. "Wenn man nicht weiß, dass eine klinische Prüfung stattfindet, kann man die notwendigen Inspektionen natürlich nicht durchführen und die Endergebnisse können, wie wir jetzt sehen gefälscht sein. Papier ist bekanntlich geduldig", so Peter Liese. Die neue EU-Verordnung werde hier bei konsequenter Einhaltung und Überwachung Abhilfe schaffen, zeigte sich Liese überzeugt.
Die EVP-Fraktion hat beantragt, dass sich der EU-Gesundheitsausschuss zeitnah mit dem Thema befasst.