Der Schritt ist überfällig / In den bestehenden Produktionsanlangen sofort mit der BionTech Impfstoffproduktion beginnen / Forschung und Entwicklung von CureVac kann aber zukünftig Probleme lösen


„Dieser Schritt war überfällig“, so kommentiert der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten), Dr. med. Peter Liese, die heutige Entscheidung von Curevac, deren Covid-Impfstoffkandidaten „CVnCoV“ aus dem laufenden Zulassungsprozess bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zurückzuziehen.

„Es war seit der Veröffentlichung der Daten der klinischen Prüfung vor drei Monaten eindeutig, dass der Impfstoff nicht ausreichend gut funktioniert. Ich bedauere, dass Curevac so lange rumgeeiert hat. Wir brauchen im Moment keinen Impfstoff, der nicht wirklich hilft, sondern alle Produktionskapazitäten sollten für die wirksamen Impfstoffe genutzt werden. Ich habe Curevac deshalb bereits vor Monaten aufgefordert, und zwar auch in persönlichen Gesprächen, den Impfstoff von BioNTech zu produzieren. Mein Eindruck ist, dass das bisher nicht an BioNTech, sondern an Curevac scheitert.

Es gibt eine aus meiner Sicht nicht zielführende Diskussion über die Aufhebung von Patenten, aber die meisten Firmen auf der Welt können, auch wenn das Patent aufgehoben ist, die mRNA-Technologie nicht beherrschen. Curevac kann das und ist deshalb jetzt mit seinen Produktionspartnern hier in der Verantwortung. Langfristig glaube ich an den Unternehmenserfolg von CureVac, denn sie haben schließlich die mRNA-Technologie entwickelt. Ohne CureVac gäbe es höchstwahrscheinlich weder den BioNTech noch den Moderna Impfstoff, aber kurzfristig müssen die CureVac Verantwortlichen sich partnerschaftlich und verantwortlich entscheiden. In vielen Ländern der Welt sind noch nicht einmal 10% der Bevölkerung geimpft und hier muss CureVac jetzt seinen Beitrag leisten, in dem die freiwerdenden Produktionskapazitäten für die Produktion des hochwirksamen BioNTech Imfpstoff genutzt werden“, so Liese.