Aufhören zu rauchen ist das Beste, was man für seine Gesundheit tun kann / Auch Schutz von Kindern vor Passivrauch extrem wichtig / Gleichbehandlung von Tabak und E-Zigarette nicht zielführend
Die Europäische Kommission hat am Dienstag einen Entwurf für Ratsschlussfolgerungen zu rauch- und aerosolfreie Umgebungen vorgelegt. Ziel ist, dass der Ministerrat die Empfehlungen in den nächsten Monaten annimmt und die Mitgliedstaaten sie dann umsetzen. Es geht darum, dass in allen öffentlichen Gebäuden, aber auch an bestimmten Plätzen im Freien, z.B. an Kinderspielplätzen, das Rauchen nicht mehr erlaubt sein soll.
Dazu erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) und Arzt, Dr. Peter Liese: „Es ist wichtig, dass wir auf allen Ebenen Maßnahmen beschließen, die die Menschen vor Tabakrauch schützen. Rauchen ist vor allen Dingen für die Raucher gefährlich. Man kann nichts Besseres für seine Gesundheit tun, als mit dem Rauchen aufzuhören. Alle anderen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz wie Bewegung und gesunde Ernährung sind zwar auch wichtig, aber ein Rauchstopp bringt mit Abstand das meiste. Auch andere Menschen, insbesondere Kinder, vor Tabak auch zu schützen, ist extrem sinnvoll“.
Kritisch sieht Liese allerdings, dass in dem Vorschlag der Kommission E-Zigaretten absolut gleichgestellt werden: „E-Zigaretten sind dann problematisch, wenn Menschen, insbesondere Kinder oder Jugendliche, zum Nikotinkonsum verführt werden. Für schwere Raucher, die ansonsten nicht aufhören können, ist die E-Zigarette allerdings ein wichtiges Element, den Schaden und die Gefahren zu reduzieren. E-Zigaretten enthalten zwar Nikotin, was abhängig macht, aber alle anderen Stoffe im Zigarettenrauch, die eben die Schäden wie Krebs und Schlaganfall verursachen, sind in der E-Zigarette nicht enthalten. Und selbst wenn noch nicht alle Gefahren erforscht sind, sagen selbst Experten von der Weltgesundheitsorganisation, dass es auch kein theoretisches Szenario gibt, dass E-Zigaretten genauso schädlich sind. Deswegen halte ich es nicht für zielführend, dass sie in dem Vorschlag für die Ratsempfehlung dem Tabakrauch gleichgestellt werden. Ich hoffe, dass die Mitgliedsstaaten hier nachbessern“, betonte Liese.