Vorschlag gegen Arzneimittelknappheit schnell annehmen
„Die EU-Gesundheitsminister müssen den Vorschlag zur Bekämpfung von Arzneimittelknappheit so schnell wie möglich annehmen. Das Problem duldet keinen Aufschub“, erklärte der Arzt und EU-Gesundheitspolitiker Dr. Peter Liese anlässlich des Treffens der EU-Gesundheitsminister heute in Luxemburg.
Auf der Tagesordnung steht die Annahme eines Vorschlags zum Pharmapaket; hier gilt eine Einigung als sicher. Der Vorschlag zur Bekämpfung von Arzneimittelknappheit befindet sich allerdings noch in einem frühen Stadium. Am 11. März hatte die Europäische Kommission vorgeschlagen, bei der Beschaffung von Arzneimitteln nicht mehr nur den Preis, sondern auch andere Kriterien wie die Produktion in der Europäischen Union zu berücksichtigen.
„Das ist der Schlüssel zur Lösung eines der größten Probleme, das wir im Gesundheitswesen und überhaupt in Europa haben, nämlich der Knappheit von Arzneimitteln. Es ist schrecklich, wenn Patientinnen und Patienten in der Apotheke oder im Krankenhaus immer wieder hören, ihr Medikament ist nicht lieferbar. Es ist auch eine riesige Belastung für das medizinische Personal. Viele Menschen müssen die Hälfte ihrer Zeit damit verbringen, Medikamente zu beschaffen oder zu überlegen, welche Ersatzmöglichkeiten es gibt. Das Problem ist nicht von der EU verursacht. Aber die EU ist der Schlüssel zur Lösung, weil nur die Marktmacht von 27 Mitgliedstaaten ausreicht, um den Unternehmen das entsprechende Signal zu geben, dass sich Produktion in der EU wieder lohnt. Außerdem ist in dem Vorschlag vorgesehen, die Genehmigungsverfahren für Produktionsstätten von Arzneimitteln zu beschleunigen. All dies muss jetzt schnell angegangen werden“, betonte Liese.