Kommission könnte ambitionierter sein, aber gute Basis für weitere Diskussionen / Heimische Unternehmen führend in Einspartechnologie

Die Europäische Kommission hat heute ihre Strategie für die Energieeffizienz bis zum Jahr 2030 festgelegt. Sie ergänzt damit ein Papier aus dem Frühjahr, das bereits Ziele für die Reduktion von CO2 (40%) und den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien (27%) festgelegt hat. Durch moderne Technologien wie effiziente Heizkessel oder stromsparende Haushalsgeräte soll die Europäische Union bis 2030 Energieeinsparungen von 30% im Vergleich zu einem Basisjahr erreichen. Das Ziel liegt damit über den zunächst vom scheidenden Präsident Barroso favorisierten 25% und auch deutlich über dem Ziel für Erneuerbare Energien. Das Europäische Parlament hat in einer Resolution, die von Industrie- und Umweltausschuss gemeinsam erarbeitet worden war, ein Ziel von 40% gefordert.

 


"Die heutige Entscheidung der Europäischen Kommission ist ein Schritt in die richtige Richtung und eine gute Basis für die weitere Diskussion. Zwar bleibt die Kommission hinter dem wohlbegründeten Ziel des Europäischen Parlamentes zurück, aber um die 30% zu erreichen, brauchen wir auf jeden Fall politische Instrumente zur Förderung von Energieeffizienz in den nächsten Jahren. In den Diskussionen zwischen Mitgliedsstaaten und Europäischem Parlament kann man den Vorschlag weiter verbessern. Energieeffizienz ist der kosteneffizienteste Weg CO2 und fossile Brennstoffe wie Gas und Öl einzusparen. Pro eingesetzten Euro erreichen wir wesentlich mehr, als wenn das Geld in Erneuerbare Energiegen, neue Kernkraftwerke oder andere Technologien investiert wird. Wir bezahlen im Moment mehr als eine Milliarde Euro pro Tag für den Import von Gas, Öl und Kohle und das meiste Geld geht an Russland. Das Geld ist bei unseren südwestfälischen Handwerkern und der Industrie besser aufgehoben. Die Europäische Kommission hat selber festgestellt, dass die Festlegung eines ambitionierten Energieeffizienzziels gut für Wachstum und Beschäftigung ist", so Peter Liese, der auch umweltpolitischer Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) ist.

Gemeinsam mit dem heimischen Abgeordneten begrüßen auch Vertreter der im Bereich Energieeffizienz tätigen Unternehmen aus Südwestfalen die heutige Entscheidung und die damit verbundene Zukunft der Energieeffizienz-Strategie. "In der Gebäudetechnik liegt der Wertschöpfungsanteil zu über 80 % im europäischen Inland. Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und damit der Energieeinsparung sind eine direkte Antwort auf steigende Energiekosten und mindern die Belastung für die Industrie und den Verbraucher. Die Hebung der europäischen Energieeffizienzpotentiale kann zu Einsparungen von über 239 Milliarden Euro bis 2030 führen", so Johannes Rump von der Firma Oventrop aus Olsberg, einer der führenden europäischen Hersteller von Armaturen, Reglern und Systemen für die Haustechnik.

Joachim Geiger, Leiter Group Marketing des Arnsberger Leuchtenherstellers Trilux Group betonte: „Die LED-Lichtquelle bietet der Lichtindustrie eine hervorragende Möglichkeit zur Verbesserung der Beleuchtung, zur Veränderung der Leuchtendesigns und zur Energieeinsparung. Mit den heutigen energieeffizienten Lichtsystemen lässt sich im Nicht-Wohnbereich ca. 50 % der Energie einsparen, was auf Europa bezogen einer Einsparung von rund 90 Terrawatt (TWh)-Stunden entspricht. Der Marktanteil der LED-Beleuchtung in Deutschland beträgt erst ca. 35 % an Neu-Installationen, so dass uns noch ein enormes Energieeinsparpotential zur Verfügung steht.“

"Wir unterstützen ein ambitioniertes Ziel. Besonders deutsche, und darunter heimische Unternehmen, sind in vielen Bereichen effizienter Komponenten für Heizungssysteme führend und können von einem auf Europa ausgedehnten Markt für Energieeffizienz profitieren", so Heinz-Eckhard Beele, Prokurist der T.A. Heimeier GmbH in Erwitte.

Die Schornsteinfeger-Innung im Regierungsbezirk Arnsberg setzt sich energisch für Energieeffizienz ein. "Das Schornsteinfegerhandwerk in Deutschland begrüßt jede Form der Energieeinsparung, denn jede Einsparung führt zur einer weiteren Minderung von Treibhausgasen und Feinstaubemissionen", so der stellvertretende Obermeister der Schornsteinfeger-Innung Hans-Jörg Kramer.
Kramer wies auf das Angebot des Energieeffizienz- und Umweltzentrums NRW in Iserlohn-Sümmern hin. Seit 2011 werden dort Endkunden in allen Fragen der Energieeinsparung beraten. Weitere Informationen finden Sie unter www.euz-nrw.de.