Zusätzliche Medizinstudienplätze vor allen Dingen an der Uni Siegen trotzdem dringend erforderlich

 
 
Die Bundesländer haben sich nach langen Verhandlungen darauf geeinigt, dass es in Zukunft die Möglichkeit geben soll, junge Menschen die sich verpflichten, sich auf dem Land niederzulassen, bei der Vergabe von Medizinstudienplätzen zu bevorzugen. Dr. Peter Liese, der früher selbst als Arzt in einer Landarztpraxis gearbeitet hat, begrüßte diese Entscheidung.

„Wir müssen dringend etwas tun um den Ärztemangel in der ländlichen Region, auch bei uns in Südwestfalen zu bekämpfen. Viele junge Menschen würden gerne auf dem Land arbeiten, bekommen aber keinen Studienplatz da hier nach wie vor Bewerber mit einem extrem guten Abitur bevorzugt werden. Dies sind aber nicht unbedingt die besten Ärzte und schon gar nicht die besten Landärzte“, so Liese.

Unabhängig davon sei eine Erhöhung der Medizinstudienplätze dringend erforderlich. Junge Ärzte arbeiten nicht mehr wie Ärzte früher 80-90 Stunden. Dies gilt sowohl für Frauen, die mittlerweile zwei Drittel der Medizinstudenten ausmachen, als auch für Männer. Deswegen brauchen wir zusätzliche Ärzte um die gleiche Arbeit zu leisten. Die Universität Siegen arbeitet an einem zukunftsweisenden Konzept, das sich um die Versorgung des ländlichen Raums besonders kümmert. „Ich unterstütze dieses Konzept mit Nachdruck. Die Kooperation mit Universitäten im europäischen Ausland, wie zum Beispiel der Universität Rotterdam, halte ich dabei für sehr sinnvoll“, so Liese.