Der Schutz des menschlichen Lebens, auch des ungeborenen Lebens und des behinderten menschlichen Lebens, ist für mich eine ganz wichtige Priorität.
Schon in meiner Doktorarbeit habe ich mich mit den Problemfragen der Humangenetik beschäftigt und von Menschen mit Behinderungen erfahren, dass sie ihr Leben grundsätzlich lebenswert finden, aber viel mehr Unterstützung erwarten. Was die Frage der Abtreibung angeht, plädiere ich dafür, den Kompromiss, den der Deutsche Bundestag nach sehr, sehr sorgfältigen Diskussionen ohne Fraktionszwang beschlossen hat, nicht aufzumachen. Europa sollte sich hier nicht einmischen. Bestrebungen, ein sogenanntes Recht auf Abtreibung einzuführen, lehne ich ab. Das Recht des ungeborenen Lebens kann nicht gegen die Frau geschützt werden, und deswegen brauchen wir vor allem Hilfe und Beratung. Aber dieses Recht darf auch nicht negiert werden.
Im Europäischen Parlament haben wir kürzlich eine Regelung für den Umgang mit Substanzen menschlichen Ursprungs beschlossen. Es ging dabei vor allen Dingen um Blutprodukte und Zellen. Versuche, den menschlichen Embryo als bloßen Zellhaufen (also Substanz menschlichen Ursprungs) umzudefinieren, konnten wir erfolgreich verhindern.