Kluger Instrumentenmix aus Anreizen, Kennzeichnung und Standards erforderlich

"Der Einsatz von effizienter Beleuchtung in Privathäusern, öffentlichen Gebäuden wie z.B. Schulen und Unternehmen kann einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten", ist das Fazit eines Gesprächs mit der europäischen und deutschen Leuchtenindustrie bei einem Treffen in der Firma Trilux in Arnsberg-Hüsten. Zu Recht wird über den Ausbau erneuerbarer Energien und dem Ausbau der Leitungsnetze diskutiert, aber das Thema Energieeffizienz kommt zu kurz. Innovative Firmen aus Südwestfalen wie die Firma Trilux liefern Produkte, die einen erheblichen Beitrag zur Energieeinsparung liefern und sich dabei für den Kunden schon in wenigen Jahren rechnen. Das heißt, die Anschaffungskosten werden durch den reduzierten Strombedarf in relativ kurzer Zeit wieder amortisierte.

Dass das Kosten-Nutzen-Verhältnis von Investitionen im Bereich Beleuchtung am höchsten ist, wissen nur wenige. „Eine Studie zeigt deutlich, dass Investitionen in moderne LED-Leuchten doppelt so effektiv sind, wie Investitionen in Hybrid-Autos oder 16-mal so effektiv wie in Erdwärme-Heizungen“, erläutert Jörg Minnerup von TRILUX. „Damit dies so bleibt, muss die EU neue innovative lichttechnische Konzepte und Produkte, wie LED oder OLED als Schlüsseltechnologie erkennen und europäische Hersteller unterstützen, um im Weltmarkt wettbewerbsfähig zu sein“, so TRILUX-Geschäftsführer und Vizepräsident des europäischen Verbandes der Leuchtenhersteller CELMA Dietmar Zembrot. „Allein Korea und China wollen in den nächsten Jahren mehrere hundert Millionen € in die LED-Technologie investieren“ erhält er Unterstützung durch Geschäftsführerin von CELMA Stephanié Mittelham. „Bei der Entwicklung innovativer Produkte und um den Blick auf die gesamte Produktlebensdauer statt auf die reinen Investitionskosten zu richten, wünschen wir uns die Unterstützung der EU“, erläutert Zembrot. „Aus diesem Grund sollte es eine unter allen beteiligten EU-Direktionen abgesprochene Handlungsgrundlage geben, damit die notwendigen Mittel gezielt eingesetzt werden können“ ergänzt Dieter Schornick, Europareferent des Fachverbandes Licht beim ZVEI. Hans-Gerd Kaiser von TRILUX weist in diesem Zuge darauf hin, „dass unbedingt vermieden werden muss, dass der Verbraucher bei Verboten von Produkten keine Alternativen hat.“

Die so oft kritisierten Maßnahmen der Europäischen Union im Bereich der Beleuchtung leisten einen wesentlichen Beitrag zur Energieeinsparung. Die oft als Glühbirnenverbot bezeichnete Maßnahmen bei den privaten Leuchtmitteln spart bis 2020 39 TWh, dies entspricht der Leistung von 6 Kernkraftwerken. Dazu kommen Standards im Bereich der Büro- und Straßenbeleuchtung (38 TWh) deren eingesparte Menge ebenfalls der Leistung von 6 Kernkraftwerken entspricht. Durch Förderung und Kennzeichnung kann diese Menge noch weiter gesteigert werden. Wenn die Maßnahmen in anderen Bereichen wie z.B. Stand-by und Elektromotoren dazu gerechnet werden, wird allein durch dieses Rechtsinstrument 365 TWh eingespart. Das ist deutlich mehr als der jährliche Stromverbrauch von Großbritannien oder Italiens und etwa 40 Prozent der Kernkraftkapazität in Europa. Zusätzliche Maßnahmen können unter dem Strich die Kernenergie komplett ersetzen.

[caption id="attachment_3935" align="alignright" width="130" caption=" Hans Gerd Kaiser (Trilux), Dieter Schornick (Fachverband Licht), Dr. Peter Liese, Dietmar Zembrot (Trilux), Stéphanie Mittelham (CELMA) und Jörg Minnerup (Trilux) sind sich einig: Kluger Instrumentenmix aus Anreizen, Kennzeichnung und Standards erforderlich"] Hans Gerd Kaiser (Trilux), Dieter Schornick (Fachverband Licht), Dr. Peter Liese, Dietmar Zembrot (Trilua), Stéphanie Mittelham (CELMA) und Jörg Minnerup (Trilux) sind sich einig: Kluger Instrumentenmix aus Anreizen, Kennzeichnung und Standards erforderlich[/caption]

Ausdrücklich wird die vor wenigen Wochen von Energiekommisar Günther Oettinger vorgestellten Pläne zur Verbesserung der Energieeffizienz in Europa begrüßt. Seit 2007 gibt es bereits das Ziel, dass Europa bis 2020 20% Energie einsparen soll. Niemand hat dieses Ziel jedoch bislang ernst genommen, da es nur unverbindlich war. Oettinger schlägt in seinem Vorschlag nun endlich konkrete Maßnahmen vor.

Trilux: Zusammenfasssung

Hintergrundpapier Energieeffizienz