Besuch bei den Werthmann Werkstätten in Attendorn

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Matthias Heider und Dr. Peter Liese, CDU Mitglied des europäischen Parlaments, nahmen eine Woche vor den Bundestagswahlen die Einladung an, vor Ort bei der Abteilung Attendorn der Werthmann Werkstätten, einen Einblick in den beruflichen Alltag der Beschäftigten zu bekommen. Bei einem Rundgang durch die Werkstatt, in der 322 Menschen mit Behinderungen einen Arbeitsplatz haben, konnten die Politiker hautnah erleben, dass Werkstatt nicht nur ein „notwendiges Übel“ darstellt, sondern „wenn Menschen den Weg in die Werkstatt gefunden haben, ist es häufig eine neue Chance für sie und der Beginn eines positiven neuen Arbeitslebens“, weiß Andreas Mönig, Leiter der Werthmann Werkstätten mit den Standorten Attendorn, Olpe, Meggen und Welschen-Ennest aus jahrelanger Erfahrung.


Er gab den Politikern stellvertretend für die Beschäftigten auch den Wunsch nach mehr sozialer Gerechtigkeit und gesellschaftlicher Teilhabe für Menschen mit Behinderung mit auf den Weg nach Berlin. Dazu gehöre auch die Forderung nach einem Wahlrecht für Menschen mit Behinderung. „Sie alle hier sind ein Teil der Gesellschaft und wollen auch so gesehen und respektiert werden.“


Den Vertretern der Politik wurde bei ihrem Rundgang auch die Vielfalt der Werkstatt und ihre Möglichkeiten vorgestellt. Von der berufliche Bildung „b.punkt“, dem Förderbereich und verschiedene Montagegruppen ist das Spektrum der Optionen breit gefächert und den Bedürfnissen der Menschen mit Behinderung angepasst. Ein Blick in die Schreinerei zeigte den Gästen, wie komplex die Arbeit hier ist. So erfordert die Fertigung der gefragten Schlauchbrücken für  Feuerwehr und THW  präzises arbeiten.  Immer wieder zeigten die Beschäftigten, was sie leisten und wie erfolgreich sie in ihrem Arbeitsbereich sind. Ein Wunsch der Beschäftigten ist es daher auch, von dem Verdienst ihrer Arbeit ihren Lebensunterhalt sichern zu können.


Derzeit bekommen alle Beschäftigten einen Grundlohn, egal in welchem Bereich sie arbeiten, sowie eine finanzielle Absicherung im Alter. Der Lohn kommt aus den Erträgen der Produktion. Bei einer guten Produktion sind Sonderzahlungen möglich. Doch diese Zahlungen werden sofort auf die Grundsicherung angerechnet. „Hier lohnt es sich nicht, produktiver zu sein“, brachte es Dirk Schürmann, Leiter der Abteilung auf den Punkt. „Dabei wäre das ein guter Ansporn.“
„Ob externer Arbeitsplatz oder Beschäftigung im Förderbereich, wir haben hier eine unterschiedliche Wertschöpfung, aber alle nehmen am Arbeitsleben teil und werden entlohnt. Das ist ein gelebtes inklusives Modell“, so Andreas Mönig. Von den Volksvertretern wünscht er sich „dass hier die Politik weiter denkt und die Menschen letztlich von ihrer Arbeit leben können.“ „Ich finde es gut, wie offensiv Sie aktiv Menschen nach Arbeitsmöglichkeiten außerhalb der Werkstätten  begleiten“, so Dr. Peter Liese. „Sollte ich den Kreis Olpe zukünftig im Bundestag weiter vertreten dürfen, bleiben wir weiterhin in Kontakt“, sicherte Matthias Heider den Werkstattverantwortlichen zu.