Mitgliedstaaten machen ihre Arbeit nicht / Parlament hat praktikable Vorschläge vorgelegt / Bürgerwillen ernst nehmen / Thema muss nach Krise wieder auf die Tagesordnung


In der Nacht von Samstag auf Sonntag wird europaweit wieder die Zeit umgestellt, obwohl die Europäische Kommission schon vor drei Jahr vorgeschlagen hat, die Zeitumstellung in Europa abzuschaffen. Das Europäische Parlament hat diese Pläne unterstützt und einen realistischen Zeitplan vorgelegt. Ein Ende ist dennoch nicht in Sicht, da sich die Mitgliedstaaten im Rat dem Thema nicht annehmen. „Eine Nichtbefassung mit dem Thema ist respektlos den Bürgerinnen und Bürgern gegenüber, die sich mehrheitlich gegen die Zeitumstellung aussprechen. Natürlich kann ich verstehen, dass es in den letzten beiden Jahren wichtigere Dinge zu entscheiden gab, jedoch war auch schon vor der Krise kein Wille beim Rat, das Thema anzupacken. Das Europäische Parlament hat gute und praktikable Vorschläge vorgelegt und die Mitgliedstaaten müssen spätestens nach der Krise endlich eine Antwort geben oder eingestehen, dass ein Scheitern der Abschaffung an ihnen und nicht an „Europa“ liegt.

Natürlich müssen wir technische Probleme lösen und uns koordinieren, sodass es nach einer Abschaffung nicht zu viele verschiedene Zeitzonen in Europa gibt, aber das kann man hinkriegen. Viele Menschen, nicht nur in Deutschland, lehnen die Zeitumstellung ab. Es gibt keine Vorteile aber ernsthafte Hinweise auf Gesundheitsschäden. Deswegen müssen die Mitgliedsstatten jetzt endlich auf die Bürgerinnen und Bürger hören und das Thema wieder auf die Tagesordnung nehmen“, so der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten), Dr. Peter Liese.

Die Kommission hatte bereits in 2018 das Ende der halbjährlichen Zeitumstellung vorgeschlagen. Das Europäische Parlament hat sich aufgrund zahlreicher Bedenken für ein Ende in 2021 ausgesprochen, um allen Beteiligten genügend Zeit zur Abstimmung und Anpassung zu geben.