Russland hat schon in den letzten Monaten Gaspreis künstlich hochgetrieben / Ausbau erneuerbarer Energien und Energieeffizienz müssen jetzt noch stärker vorangetrieben werden / In der Übergangszeit muss man leider Kompromisse machen

„Der Stopp von North Stream II ist überfällig und es ist das Mindeste, was Deutschland als Reaktion auf den russischen Einmarsch in der Ostukraine zeigen kann. Ich hielt das Projekt, genau wie die Mehrheit meiner Fraktion, von Anfang an für falsch. Wir müssen unbedingt die Abhängigkeit von russischen Energieimporten reduzieren und nicht weiter ausbauen", dies erklärte Peter Liese im Anschluss an die Entscheidung der Bundesregierung. Experten haben in den letzten Wochen umfassende Informationen darüber vorgelegt, dass der aktuell hohe Gaspreis, der auch den Strompreis beeinflusst, von Russland bewusst herbeigeführt wird. Hier ein relevanter Artikel meines litauischen Kollegen Andrius Kubilius https://lithuaniatribune.com/gazprom-and-green-deal-who-will-win-gazprom-is-manipulating-the-deliveries-of-gas-to-european-markets-why/?fbclid=IwAR0fdpacmqWIFiSQFvC94qxI7EGFLkKQUDJ9DnYDp_Gz4VVEtX2yvJl5O-U.
Hier auch ein Video: https://www.youtube.com/watch?v=PnvI9m0PeiM&feature=youtu.be.



„Russland verkauft ganz bewusst Gas zu günstigeren Preisen an China als an die Europäische Union und hat dafür gesorgt, dass die Speicher in Europa praktisch leer sind. Experten gehen davon aus, dass dies auch ein Angriff auf den Green Deal der Europäischen Union ist. Gerade deshalb müssen wir die Pläne zum Ausbau erneuerbarer Energien und Energieeffizienz unbedingt beschleunigen. Der Green Deal ist die Lösung und nicht das Problem. Wir geben pro Monat 25 Milliarden Euro für Energieimporte aus und ein großer Anteil geht dabei an Putin und seine Freunde. Nicht nur beim Gas, sondern auch beim Öl und sogar bei Kohle. Damit wird auch der Angriff auf die Ukraine finanziert. Dieses Geld ist bei den Handwerkern und Firmen, die Produkte für Energieeffizienz und erneuerbare Energien ausgeben, in Deutschland und unserer Region besser aufgehoben. Die nächsten Monate werden sicherlich schwierig und deswegen müssen wir kurzfristig Kompromisse machen. Wir müssen Gas aus anderen Regionen der Welt nutzen, u.a. auch Shale-Gas aus den USA (Fracking), selbst wenn mir das als umweltpolitischer Sprecher nicht gefällt. Und wir müssen auch kurzfristig die Bürgerinnen und Bürger von Kosten entlasten. Zuschüsse für die Benutzung fossiler Brennstoffe müssen aber sehr gezielt und kurzfristig begrenzt sein. Dauerhaft hingegen sollten wir den Strompreis senken, denn die Senkung des Strompreises bringt nicht nur kinderreichen Familien und dem Mittelstand Entlastung, sondern fördert auch neue Technologien, wie die Wärmepumpe oder das Elektroauto. Sie sind also jetzt sozial geboten und helfen beim Übergang, um von Gas, Öl und Kohle unabhängiger zu werden," erklärte der umweltpolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP, Christdemokraten) Dr. Peter Liese.