Bessere Luftqualität durch EU-Standards für Ammoniak und andere Schadstoffe / Unrealistische Ziele für Landwirtschaft abgemildert

Ein Beschluss, den das Europäische Parlament am Mittwoch gefasst hat, führt dazu, dass es in den nächsten Jahren in Südwestfalen weniger stinkt. Die Abgeordneten stimmen über die Richtlinie über nationale Emissionsobergrenzen ab, in der den Mitgliedsstaaten Auflagen für Luftschadstoffe wie Schwefeldioxid, Stickstoffdioxide und flüchtige organische Verbindungen ohne Methan gemacht werden. Besonders im Fokus der Diskussion standen die Ammoniakemissionen, die vor allem durch Austragung von Gülle in der Landwirtschaft entstehen. „Ammoniakemissionen sind nicht nur eine wichtige Problematik für die menschliche Gesundheit, sie führen auch schlicht dazu, dass es stinkt. Deshalb ist es sinnvoll, sie durch technische Maßnahmen so gering wie möglich zu halten“, erklärte Dr. Peter Liese, der gleichzeitig Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) für Umwelt ist.

Liese wies aber auch darauf hin, dass man die Landwirte nicht vor unerfüllbare Herausforderungen stellen darf. „Der Umweltausschuss des EP hatte ursprünglich noch strengere Werte vorgeschlagen. Selbst nach Rechnung des Umweltbundesamtes waren diese nicht erreichbar, deshalb habe ich mit meiner Fraktion dagegen gestimmt. Im Plenum des Europäischen Parlaments und in Verhandlungen mit dem Ministerrat haben wir nun ein realistisches Ziel erreicht. Die Landwirte müssen sich anstrengen und ich glaube wir müssen ihnen durch Förderungen neuer Technologien dabei helfen diese Ziele zu erreichen. Die Ziele sind aber nicht unmöglich und die neue Richtlinie wird sicher die Akzeptanz der Landwirtschaft gerade in den ländlichen Bereichen erhöhen. Wenn es stinkt, gefährdet das die Akzeptanz bei Anwohnern und Touristen“, so Liese.