Deutlicher Vorteil für Patienten, die zum Beispiel an seltenen Krankheiten leiden


Medizinisches Fachwissen geht nicht länger an nationalen Grenzen verloren / Patienten profitieren


Am morgigen 9. März fällt in Vilnius (Litauen) der offizielle Startschuss für die europäischen Referenznetzwerke im Gesundheitsbereich. Diese wurden im Rahmen der sogenannten Patientenrechte-Richtlinie bereits vor einigen Jahren beschlossen und nehmen nun ihre Arbeit auf. Die Netzwerke sind Zusammenschlüsse von Gesundheitseinrichtungen, die seltenen und hochkomplexen Krankheiten diagnostizieren und behandeln können, wozu ein Mitgliedstaat alleine nicht in der Lage ist. In 24 thematischen Netzwerken organisiert, werden nun Gesundheitseinrichtungen aus ganz Europa miteinander verbunden, um gemeinsam gegen diese Krankheiten vorzugehen. Dies betrifft beispielsweise Krebserkrankungen von Kindern oder Bluterkrankungen. Über 900 hoch spezialisierte Gesundheitseinrichtungen werden durch die Bündelung ihrer Expertise Tausendenden von Patienten helfen.

 

Der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten), Dr. med. Peter Liese, freute sich, dass nun den Patienten in Europa ganz konkret geholfen werden kann: „Als Arzt weiß ich, dass es leider auch Fälle von Patienten gibt, die zum Teil keine präzise Diagnose erhalten und entsprechend auch keine geeignete Behandlung in Anspruch nehmen können. Durch die europäische Kooperation in den neuen Netzwerken wird nun das Spezialwissen in der gesamten EU im Interesse der Patienten gebündelt, welches in den letzten Jahren weit verstreut war und oftmals an den Landesgrenzen verloren ging“, so der Arzt und Europaabgeordnete. In Deutschland nehmen 120 Einrichtungen an den Europäischen Referenznetzwerken teil. „Auch die Patienten in Deutschland können so unmittelbar die Vorteile eines geeinten Europas erfahren und so ihre persönliche Situation verbessern“, so Liese.