Europäische Kommission legt Bericht verspätet vor/ Vorschläge nicht konkret genug

„Der Beipackzettel muss endlich verständlicher werden.“ Dies fordert der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) Dr. med. Peter Liese. Anlass für die Forderung ist ein kürzlich von der Europäischen Kommission vorgelegter Bericht zum Thema. Dort stellt die europäische Behörde zwar fest, dass es ein Problem mit der Verständlichkeit gibt, macht aber keine konkreten Vorschläge zur Abhilfe. „Ich bin sehr enttäuscht von der Europäischen Kommission. Bereits im Jahr 2012 hat der Gesetzgeber die Kommission verpflichtet, bis spätestens 2013 einen Bericht zur verbesserten Lesbarkeit des Beipackzettels vorzulegen. Dieser Bericht kommt nun vier Jahre zu spät.

Dies ist umso enttäuschender, weil der Bericht keinerlei konkrete Forderungen enthält. So wurde etwa der Vorschlag des Europäischen Parlamentes, eine Arzneimittelfaktenbox festzuschreiben, nicht aufgenommen. Es heißt das Thema müsse weiter geprüft werden. Aus meiner Erfahrung als Arzt weiß ich, dass viele Patienten den Beipackzettel nicht lesen, da er ihnen zu kompliziert ist. Dadurch gehen auch wichtige Informationen verloren. Andere lesen den Beipackzettel intensiv durch und werfen dann aus Angst vor möglichen Nebenwirkungen das Medikament weg. Beides ist kontraproduktiv und wir müssen hier gegensteuern. In den USA hat es sich bewährt die wichtigsten Informationen in großer, leicht lesbarer Schrift abzudrucken. Ich kann nicht verstehen, dass die Europäische Kommission nach sechs Jahren zu dem Vorschlag nichts weiter zu sagen hat, als, dass er weiter untersucht werden muss“, so Liese.