Peter Liese unterstützt Strategie der Europäischen Kommission / mRNA-Impfstoffe besser auf Mutationen anpassbar und Hersteller zuverlässiger


„Die Entscheidung der Europäischen Kommission, die Optionen mit den Herstellern der Vektorimpfstoffe Johnson & Johnson sowie AstraZeneca nicht zu nutzen und stattdessen verstärkt auf mRNA-Impfstoffe zu setzen, ist richtig. Kurzfristig müssen wir aber alle in der EU zugelassenen Impfstoffe nutzen, um jedem EU-Bürger bis Sommer ein Impfangebot machen zu können“, so kommentierte der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament Dr. med. Peter Liese Berichte über entsprechende Entscheidungen der Europäischen Kommission.

„Die Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson & Johnson sind eine wichtige Hilfe, um endlich allen Bürgerinnen und Bürgern in der EU ein Impfangebot zu machen und möglichst bis zum Sommer eine Gemeinschaftsimmunität herzustellen. Dies (auch Herdenimmunität genannt) bedeutet, dass so viele Menschen geimpft sind, dass sich das Infektionsgeschehen dadurch dramatisch verringert. Dafür reichen die bestehenden Verträge mit 200 Millionen Dosen Johnson & Johnson und 300 Millionen Dosen AstraZeneca mehr als aus. Leider gibt es bei den Vektorimpfstoffen allerdings nicht nur etwas mehr Nebenwirkungen und etwas weniger Wirksamkeit, sie können auch nicht so leicht auf die gefährlichen Varianten angepasst werden wie mRNA-Impfstoffe. Darüber hinaus haben sowohl AstraZeneca als auch Johnson & Johnson die Europäische Union nicht fair behandelt.

Der Fall bei AstraZeneca ist gravierend, weil sie ihre Lieferverpflichtungen nicht eingehalten haben und EU-Bürger, insbesondere gegenüber Großbritannien, als Bürger zweiter Klasse behandelt haben. Johnson & Johnson bemüht sich zwar seine Lieferverpflichtungen für das dritte Quartal einzuhalten was aber noch nicht absolut sicher ist, hat allerdings erst verspätet mit der Lieferung an die Europäische Union begonnen, nämlich erst vier Wochen nach der Zulassung. Die Firmen müssen sich also nicht wundern, wenn die Europäische Union jetzt auf andere Hersteller setzt. Die Nebenwirkungen bei den Vektorimpfstoffen sind sehr selten und können behandelt werden. Deswegen appelliere ich an jeden, der ein entsprechendes Impfangebot erhält und für den der Impfstoff empfohlen ist, das Angebot wahrzunehmen.

Wichtig ist, dass man bei ersten Anzeichen von Nebenwirkungen, insbesondere wenn ab dem vierten Tag starke Kopfschmerzen, auffällige Blutungen, Bauchschmerzen, Luftnot oder ähnliches auftritt, sofort einen Arzt konsultiert. Insgesamt bin ich sehr zuversichtlich, dass wir die Pandemie im Laufe des Sommers besiegen werden. Dazu ist es aber nicht nur nötig, dass die Lieferverpflichtungen jetzt eingehalten werden. Wenn das geschieht, kann man schon vor Ende des Sommers jedem Deutschen, jedem Europäer, ein Impfangebot machen. Wir müssen jetzt auch dafür sorgen, dass die Menschen sich impfen lassen“, so Liese.