Aktionsplan für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und für psychische Gesundheit sollten einem sehr erfolgreichen Krebsplan folgen

"Die rasche Überarbeitung der Medizinprodukteverordnung und die Verabschiedung eines Gesetzes zur Bekämpfung des Arzneimittelmangels sind die obersten Prioritäten der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) für die nächste Legislaturperiode", erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Dr. Peter Liese, in einer Videokonferenz für Journalisten mit.

Auf einer Klausurtagung in der vergangenen Woche hat die EVP Ihre Prioritäten im Gesundheitsbereich für die kommende Legislaturperiode zur Vorbereitung auf Gespräche mit der Kommission ausgearbeitet. "Die Medizinprodukteverordnung war gut gemeint, aber in einigen Bereichen schadet sie mehr als sie nützt. Vor allem Produkte für herzkranke Kinder sind in Gefahr vom Markt zu verschwinden, weil der bürokratische Aufwand so hoch ist, dass es sich für Unternehmen nicht mehr lohnt, solche Produkte, die in nur geringer Stückzahl produziert werden, herzustellen.“

Liese hat kürzlich einen umfassenden Vorschlag veröffentlicht, der nicht den Schutz und die Sicherheit stärken, sondern auch den bürokratischen Aufwand verringern soll.“

„In den meisten Mitgliedstaaten ist der Mangel an Medikamenten das größte Problem im Gesundheitssystem", erklärte Liese. "Die belgische Präsidentschaft hat bereits an einem Gesetz zu Critical Medicines gearbeitet, war aber leider nicht wirklich erfolgreich. Die neue Kommission muss hier sofort Initiativen ergreifen. Der wichtigste Punkt ist, das Beschaffungswesen so zu verändern, dass nicht nur der Preis, sondern auch die Sicherheit der Lieferkette berücksichtigt wird."

Die EVP hatte bereits vor einigen Jahren einen Aktionsplan zur Krebsbekämpfung vorgeschlagen. Dieser ist von der Kommission erfolgreich umgesetzt worden. "Der Krebsaktionsplan ist so erfolgreich, dass Vertreter anderer Krankheiten zu Recht darauf hinweisen, dass wir auch in anderen Bereichen Aktionspläne brauchen. Es gibt allerdings noch einige Überbleibsel aus dem Krebsaktionsplan, die angegangen werden sollten, zum Beispiel die Nichtdiskriminierung von Krebsüberlebenden. Zusätzlich müssen wir uns auch auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychische Gesundheit in einem eigenen Aktionsplan konzentrieren", betonte Liese.