Neuenrader Firma Bültmann erhält Unterstützung von der Europäischen Union durch einen hohen sechsstelligen Betrag


„Dies ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie Unternehmen aus unserer Region durch innovative Technik auf der ganzen Welt helfen Energie zu sparen. Ich bin sehr froh, dass die Europäischen Union das entsprechende Projekt massiv unterstützt.“ Dieses Resümee zog Peter Liese bei einem Besuch der Neuenrader Maschinenbaufirma Bültmann. Die Firma hat zusammen mit Partnern eine Technologie zur magnetischen Blockerwärmung entwickelt. Dadurch können große Mengen Energie eingespart werden. Herkömmlicherweise geschieht Blockerwärmung durch Gas oder durch eine alternative Technologie mit sehr hohem Stromverbrauch. Die Bültmann-Technologie ermöglicht das gleiche Ergebnis, ohne Gas und mit sehr niedrigem Stromverbrauch. Entscheidend ist dabei die Nutzung von sogenannten Hochtemperatur-Supraleitern. Die Entwicklung der Technologie wurde unter anderem aus dem Programm REACT-EU und aus dem Europäischen Forschungsrahmenprogramm mit einem Betrag von etwa 800.000 Euro unterstützt.


Der Besuch, bei dem Peter Liese auch vom heimischen Landtagsabgeordneten Matthias Eggers begleitet wurde, fand auf Initiative des Maschinenbauverbandes VDMA statt. Holger Kunze und Anna Feldmann waren dazu extra aus Brüssel angereist. Um die Bültmann-Technologie und andere energiesparende Technologien optimal zu nutzen, muss der Strompreis im Rahmen gehalten werden. Dazu Peter Liese: „Die Technologie der Firma Bültmann ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir drei Krisen gleichzeitig lösen können. Wir müssen von russischem Gas und auch von Gas aus anderen problematischen Regionen unabhängig werden. Wir müssen die Kosten für Energie auf Dauer im Griff halten und wir müssen das Klima schützen. Viele dieser Technologien brauchen aber eben, wenn auch im geringeren Maße Strom. Deshalb muss der Strompreis so günstig wie möglich sein. Aus diesem Grund waren wir uns bei dem Gespräch einig, dass der Ausstieg aus der Kernenergie bis zum Überwinden der Gaskriese nach hinten geschoben werden muss. Außerdem plädiert meine Fraktion für die Abschaffung der Stromsteuer“, so Liese.

Weitere Themen waren die Entsendung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im europäischen Ausland. Die Firma Bültmann muss regelmäßig zum Aufbau von Anlagen, zur Wartung oder zur Einweisung des Personals bei den entsprechenden Firmen Mitarbeiter ins Ausland schicken. Dabei treten nach wie vor bürokratische Hürden auf. Dieses Thema hatte Peter Liese bereits nach einem anderen Gespräch bei einer Firma in Freudenberg mit dem VDMA gemeinsam aufgegriffen. Es wurden erste Erfolge erzielt, aber es bleibt noch viel Arbeit. Während die Krankenkassenbescheinigung mittlerweile digital ausgestellt wird und das viel Arbeit erspart, hakt es in anderen Bereichen noch. Ganz aktuell ist das Thema Lieferkettengesetz. Alle Teilnehmer sind sich einig, dass man gegen Kinderarbeit, Abholzung von Regenwäldern und andere Missstände vorgehen muss, aber der Mittelstand darf hier mit bürokratischen Regeln nicht überlastet werden. Peter Liese: „Wenn ein Mittelständler aus dem Sauerland ein Paket Schrauben in Brasilien bestellt und hier von harten Auflagen betroffen ist, ändert sich dadurch nichts. Wir müssen uns auf große Volumina und auf die wesentlichen Probleme konzentrieren.“ Zu diesem Thema steht Liese auch mit den verschiedenen Standorten der IHK in Südwestfalen im Kontakt.