Wir müssen endlich die Sorgen der Menschen und die Sorgen der Kommunen ernst nehmen

Kompromiss zu strengen Kontrollen an den Außengrenzen annehmen / In einer Übergangsphase Kontrollen auch an den Grenzen zu Polen und Tschechien / Kommunen finanziell besser unterstützen / Fluchtursachen bekämpfen


Die EU-Asyl-Behörde meldete am Dienstag einen Höchststand an Asylanträgen in der Europäischen Union. Seit 2016 hatten nicht mehr so viele Menschen in Europa Asyl beantragt. Ein Drittel aller Asylanträge wird in Deutschland gestellt.

Dazu erklärte Peter Liese: „Es ist gut, dass wir viele Menschen aus der Ukraine aufgenommen haben. Ich stimme Hendrik Wüst zu: Wer vor Putins Krieg flieht, verdient unsere Unterstützung. Mittlerweile kommen aber die meisten Menschen wieder aus anderen Ländern und in der Mehrheit der Fälle gibt es weder eine ernsthafte Aussicht auf Asyl noch auf einen anderen begründeten Schutzstatus. Die Kommunen sind am Limit. Das weiß ich aus vielen Gesprächen mit Ratsmitgliedern und Bürgermeistern. Deswegen muss die Politik auf den höheren Ebenen endlich handeln.

Ich unterstütze den Kompromiss, den die EU-Innenminister gefunden haben. Wir müssen an den Außengrenzen stärker kontrollieren, wer wirklich ein Recht hat, dauerhaft in der EU zu bleiben. Die anderen sollten gar nicht erst einreisen. Da der Kompromiss aber noch nicht beschlossen ist und auch der Aufbau dieser Zentren eine Zeit dauern wird, brauchen wir Lösungen, die in der Zwischenzeit helfen.

Außer Impfung von Risikopersonen keine Maßnahmen notwendig / Angepasster Impfstoff von der Europäischen Kommission zugelassen / Linker Arm Grippe, rechter Arm Corona oder umgekehrt / Gelbes Impfheft der Weltgesundheitsorganisation wird nach europäischen Datenschutzstandards digitalisiert


„Ich rate dringend dazu, wegen der leicht ansteigenden Zahlen von Corona nicht in Panik zu verfallen. Auch die neue Variante XBB ist eine Unterform von Omikron und wir wissen mittlerweile sehr gut, dass Omikron sich zwar sehr stark verbreitet und auch den Immunschutz umgehen kann, aber bei den meisten Menschen nicht zu schweren Verläufen führt. Ärztliche Kolleginnen und Kollegen, die Corona-Patienten betreuen, beschreiben, dass sie das typische Bild einer schweren Lungenentzündung nach Corona bei Omikron fast nicht mehr sehen, insbesondere nicht bei jungen und sonst gesunden Menschen.

So richtig es war, in den ersten Jahren Kontakte einzuschränken, so falsch wäre es, dies jetzt zu tun. Dringend zu empfehlen ist allerdings die Impfung mit dem am Freitag zugelassenen angepassten Impfstoff, insbesondere für Risikopersonen, das heißt Menschen, die über 60 sind oder an Vorerkrankungen leiden. Unter 60-Jährige sollten dies individuell mit dem Hausarzt besprechen. Wer sich krank fühlt, sollte natürlich zu Hause bleiben, das ist aber unabhängig von der Frage, ob es sich um Corona oder einen anderen Erreger handelt. Wir müssen aufpassen, dass wir vor lauter Panik vor Corona nicht die anderen ebenfalls relevanten Infektionskrankheiten aus dem Auge verlieren.

Der Wolf darf nicht über dem Menschen und auch nicht über den Interessen der Weidetierhaltern stehen


„Endlich folgen konkrete Maßnahmen auf unsere Forderungen nach einem besseren Wolf-Management!“, so reagierte Peter Liese auf Nachrichten aus der Europäischen Kommission, dass der Schutzstatus des Wolfs nun endlich überprüft werden soll. Bis zum 22. September sollen für diesen Zweck Daten aus ganz Europa zu Wolfspopulationen in einer zentralen Meldestelle zusammengetragen werden.

„Der Wolf darf nicht über dem Menschen und auch nicht über den Interessen der Weidetierhaltern stehen. 2020 gab es bereits knapp 3.500 Nutztierschäden durch den Wolf. Man kann die Probleme, die der Wolf mit sich bringt, nicht ignorieren. Das ist eine neue Situation, die auch neue Maßnahmen erforderlich macht.“

EU fördert mit dreistelligem Millionenbetrag

Wichtiges Zeichen für Industrie und Klimaschutz in schwierigen Zeiten / Dieses und ähnliche Projekte müssen von Verfahrensbeschleunigung profitieren / Auch Mitgliedstaaten müssen 100% der Einnahmen aus dem Emissionshandel für Dekarbonisierung ausgeben

„Dieses Projekt ist ein großes Hoffnungszeichen für die Industrie und den Klimaschutz in schwierigen Zeiten“, so kommentierte der umweltpolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP, Christdemokraten), Dr. Peter Liese, die Pläne der Firma Heidelberg Materials ein Werk in Geseke in Westfalen, bereits bis 2029 vollständig auf die klimaneutrale Produktion von Zement umzurüsten.

Die Firma erhält dazu einen dreistelligen Millionenbetrag aus dem europäischen Innovationsfonds. „‘GeZero‘ ist ein echtes Vorreiterprojekt für eine schnelle und umfassende Dekarbonisierung – und wird Geseke zum ersten vollständig dekarbonisierten Zementwerk in Deutschland machen. Dies ist auch ein wichtiger Schritt für den Industriestandort NRW“, wie Leiter für Regierungsangelegenheiten Winston Beck von Heidelberg Materials mitteilt. Das Werk wird durch den Einsatz biogener Brennstoffe zudem noch negative Emissionen generieren, indem CO2 aus der Atmosphäre entfernt wird. Das abgeschiedene CO2 wird abgespalten, mit der Bahn abtransportiert und dann in Lagerstätten weit unter der Nordsee gespeichert.