Insgesamt über 200 Millionen Dosen von April bis Juni / Gute Nachrichten, insbesondere angesichts des Stopps der Impfungen mit AstraZeneca in vielen EU Ländern

Die Europäische Kommission und BioNTech-Pfizer haben sich auf eine vorgezogene Lieferung von 10 Millionen Dosen zusätzlichen Dosen für das zweite Quartal verständigt. Durch diese Lieferung steigt die Gesamtzahl der Impfdosen von BioNTech-Pfizer im zweiten Quartal auf über 200 Millionen. Diese 10 Millionen Dosen kommen aus der Option von 100 Millionen Dosen im zweiten BioNTech/Pfizer-Vertrag der ursprünglich erst für das 3. und 4. Quartal 2021 vorgesehen ist. Darauf machte der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) Dr. med. Peter Liese aufmerksam. „Das ist gerade angesichts des Stopps der Impfungen mit AstraZeneca in vielen Ländern eine wichtige Nachricht. Alle anderen Firmen mit denen die EU Verträge geschlossen hat, sollten sich an BioNTech-Pfizer orientieren, die Ihre Lieferzusagen einhalten und jede Möglichkeiten ausschöpfen, früher und zusätzliche Impfdosen zu liefern“, so Liese.
 

Zulassung von Johnson & Johnson Impfstoff am Donnerstag erwartet / Prinzipiell eine gute Nachricht aber J&J wird leider verspätet liefern / Druck auf USA, Großbritannien und Firmen erhöhen / Exportverbot für AstraZeneca in Italien kann nur der erste Schritt gewesen sein

„Selbstverständlich muss sich die Europäische Kommission Kritik gefallen lassen und in der Rückschau hätte man bei der Bestellung von Impfstoffen einiges anders machen müssen. Aber die in Deutschland und Österreich am lautesten geäußerte Kritik, dass die EU zu wenig und zu spät Impfstoff bestellt habe, ist nicht Kern des Problems“, so der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament, Dr. med. Peter Liese.

Liese sieht den Kern des Problems im Exportverbot in den USA und einer UK-first Politik bezüglich des AstraZeneca Impfstoffes in Großbritannien. Dies werde besonders deutlich, wenn man sich den Impfstoff von BioNTech/Pfizer ansehe. „Das amerikanische Werk produziert den Impfstoff ausschließlich für die USA. Die Biontech Werke in Mainz und Idar-Oberstein und das Pfizerwerk in Puurs in Belgien, in dem der Impfstoff weiterverarbeitet und endabgefüllt wird, produzieren für die ganze Welt, inklusive Kanada und Mexiko. Kanada liegt aus diesem Grund bei der Impfgeschwindigkeit hinter der Europäischen Union, obwohl sie früher und in größeren Mengen Impfstoffe als die EU bestellt haben.

"Johnson&Johnson hat einen guten Impfstoff produziert. Er wirkt nicht nur gegen schwere Verläufe, sondern auch gegen die Infektionen an sich und sehr wichtig: auch gegenüber der südafrikanischen Variante wurde eine hohe Schutzwirkung festgestellt. Der riesige Vorteil ist, dass der Impfstoff einfach zu lagern ist und dass man nur eine Impfdosis braucht. Das wird uns auf jeden Fall helfen, die Menschen in Deutschland und der Europäischen Union schneller zu impfen.

Leider wird Johnson&Johnson nicht dem Beispiel von BioNTech/Pfizer folgen und unmittelbar nach der Zulassung liefern, sondern es wird eine Zeit lang dauern, bis es mit der Lieferung losgeht. Ich hoffe sehr, dass sich Johnson&Johnson seiner Verpflichtung gegenüber den 440 Millionen Bürgerinnen und Bürgern in der EU bewusst ist und seine Lieferverpflichtung insgesamt einhält. 200 Millionen Dosen hat die Europäische Union bestellt. Davon sollen nach dem Vertrag bis zum 01. Juli schon 55 Millionen Dosen ausgeliefert werden.

Peter Liese: „Ich freue mich sehr über die Entscheidung der Landesregierung, unter strengen Auflagen Skibetrieb in Winterberg zuzulassen. Als Arzt bin ich dafür, dass wir weiterhin sehr vorsichtig sind und eine dritte Welle des Coronavirus in Deutschland verhindern. Aber draußen und mit Abstand ist das Infektionsrisiko sehr gering. Deswegen habe ich mich auch gegenüber Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann und dem Chef der Staatskanzlei Nathanael Liminski für eine vorsichtige Öffnung der Skigebiete eingesetzt. Ich hoffe, dass wir alle gemeinsam weiter vorsichtig sind und weitere Öffnungsschritte folgen können.“