In Deutschland entscheiden die nächsten Tage / Solidarität mit Italien dringend

„Die nächsten Tage entscheiden in Deutschland über die Frage von Katastrophe oder Erfolg“, dies erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) Dr. Peter Liese anlässlich der Ausbreitung des Coronavirus. Am Donnerstag war bekannt geworden, dass einerseits die Zahl der Todesfälle in Italien mittlerweile die Zahl der Todesfälle in China bereits überschritten hat, obwohl möglicherweise der Höhepunkt der Erkrankungswelle noch nicht erreicht ist, und dass gleichzeitig Wuhan sowie die Provinz Hubei keine Neuinfektionen mehr zeigt. „Diese Zahlen zeigen, dass es möglich ist, mit drastischen Maßnahmen die Ausbreitung des Coronavirus zu begrenzen, aber dann, wenn man Situation unterschätzt und zu spät reagiert, wird es katastrophal. Daraus müssen wir in Deutschland und in anderen europäischen Ländern lernen. Natürlich fragt jetzt jeder: stimmen die Zahlen aus China? Aber ich habe zuverlässige Informationen, die darauf hindeuten, dass es zumindest nah an der Wahrheit ist. China bringt Hilfsmittel, wie Beatmungsgeräte und Schutzmasken, die wir als Europäer geliefert haben, jetzt zu uns zurück und es kommen sogar chinesische Ärzte, um in Europa zu helfen. Dies ist auch ein ganz klares Indiz dafür, dass wir in Europa solidarischer sein müssen. Es war überfällig, dass jetzt auch Beatmungsgeräte von Deutschland nach Italien geliefert werden, um dort zu helfen. Gut, dass dies jetzt geschieht“, so Liese.

Situation sehr ernst. Alles unternehmen um ältere und vorerkrankte Menschen zu schützen / Schulschließung wirksames Mittel / Betreuung für Menschen, die unbedingt arbeiten müssen gewährleistet / Wenn wir jetzt klug handeln können wir Tausende von Menschenleben retten


„Die Situation ist sehr ernst, auch bei uns in der Region. Bitte nehmen Sie die Empfehlungen der Behörden sehr ernst“, mit diesem Apell wendet sich Dr. Peter Liese an die Bevölkerung. In einer Botschaft an die Menschen, die unter anderem über seinen E-Mailverteiler verteilt wurde und an alle Redaktionen in der Region geht, schreibt Liese wörtlich: „Die Einschätzung, dass die Auswirkungen des Virus nicht schlimmer sind, als bei einer normalen oder schweren Grippeepidemie hat sich nach Ansicht der Experten schon seit über einer Woche als falsch erwiesen. Wie gefährlich die Situation ist sieht man, wenn man nach Italien schaut. Obwohl sich das Krankheitsgeschehen bisher auf den Norden des Landes konzentriert, gibt es seit vergangenem Freitag einen dramatischen Anstieg an Todeszahlen. Im Schnitt sterben mehr als 100 Menschen pro Tag und zwar nicht nur alte und vorgeschädigte Menschen, sondern auch junge, ansonsten gesunde Personen“.

Schließung der Grenzen gerechtfertigt / Wichtig ist es, dafür zu sorgen, dass notwendige Güter und Personen, die in wichtigen Bereichen arbeiten, noch reisen können / Die Umsetzung der Richtlinie über Medizinprodukte sollte sofort gestoppt werden / Große Besorgnis über die Situation in Großbritannien / Johnson nimmt das Thema nicht ernst / Übergangsfrist für die Brexit sollte sofort verlängert werden


"In Zeiten der Coronakrise müssen andere Regeln gelten als zu normalen Zeiten. Ich unterstütze daher sehr, dass die Europäische Kommission heute diesen Ansatz gewählt hat. Als Europaabgeordneter mag ich natürlich keine Grenzkontrollen, aber die Gesundheit ist das Wichtigste. Deshalb halte ich die Maßnahmen der Mitgliedstaaten für richtig. Die Mitgliedstaaten und die Kommission müssen jedoch dafür sorgen, dass wichtige Güter wie Medikamente, medizinische Geräte und Lebensmittel die Grenzen weiterhin passieren können, ebenso wie Menschen, die in wichtigen Bereichen arbeiten", so der gesundheitspolitischer Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten), Dr. Peter Liese anlässlich des Corona-Reaktionspakets, das die Kommission heute Morgen vorgestellt hat. Liese forderte, dass die Umsetzung der neuen Medizinprodukte-Verordnung in einigen wichtigen Punkten gestoppt werden müsse. "Es ist wichtig, dass medizinische Geräte, wie zum Beispiel Beatmungsmaschinen ordnungsgemäß funktionieren, aber einige der Maßnahmen, die mit der neuen Medizinprodukte-Verordnung verabschiedet wurden, sind ohnehin überbürokratisch. Deshalb brauchen wir jetzt eine flexible Umsetzung", so Liese.  

EVP-Fraktion nimmt Beschluss zum Ausbruch des Coronavirus an / Unterstützung für mehr Personal und mehr Kompetenzen des ECDC / Bestmögliche Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Therapie und Impfstoff


Peter Liese: Wir müssen nach Italien schauen

Die größte Fraktion im Europäischen Parlament (EVP - Christdemokraten) fordert dringend mehr Zusammenarbeit im Kampf gegen die Coronavirus-Krise. "Das Virus respektiert keine Grenzen, deshalb sollte unsere Antwort viel europäischer sein", sagte der gesundheitspolitischer Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament. Die Fraktion einigte sich auf einen Beschluss, obwohl das Europäische Parlament diese Woche keine Abstimmung durchführen wird, weil viele Abgeordnete, vor allem aus Italien und Abgeordnete, bei denen die Gefahr besteht, dass sie im Falle einer Infektion schwerwiegende Folgen davontragen könnten, nicht in Brüssel anwesend sein können.

"Wir wollen ein klares Signal an die Öffentlichkeit, aber auch an unsere Freunde in der Europäischen Kommission und in den Mitgliedsstaaten senden", sagte Liese. Die EVP-Fraktion drückt ihre Solidarität mit allen Patienten und Angehörigen der Verstorbenen aus und zollt dem medizinischen Personal, das sein Bestes im Kampf gegen die Covid-19-Epidemie tut, großen Respekt.