Der zuständige Ausschuss für Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI) hat das Trilogergebnis zu den neuen Euro 7 Abgasnorm am heutigen Vormittag bestätigt. Dazu erklären:

Peter Liese (CDU), umwelt- und gesundheitspolitischer Sprecher der EVP-Fraktion:
"Den Autofahrern und den Automobilzulieferbetrieben in Deutschland und Europa bleiben zusätzliche Belastungen durch eine EURO7-Norm erspart. Die Automobilzulieferindustrie ist durch den Übergang zur Elektromobilität extrem herausgefordert. Hierauf müssen alle Kräfte konzentriert werden, sowohl die Finanzen als auch das Fachpersonal. Eine komplette Überarbeitung der Verbrennungsmotoren zu einem Zeitpunkt, zu dem viele Unternehmen diese Technik auslaufen werden, wäre absurd gewesen. Die Luftqualität in Deutschland ist in den letzten Jahren so viel besser geworden, dass wir auch nicht mehr über Fahrverbote reden. Deswegen ist die Entscheidung auch aus umwelt- und gesundheitspolitischer Sicht zu vertreten. Vor allem hätte der Vorschlag der EU-Kommission laut einer Studie*1 zu einer Kostensteigerung für Euro-7-Benziner von durchschnittlich 1860 Euro und Diesel gar 2630 Euro zusätzlich, und zwar weitgehend unabhängig von der Fahrzeuggröße, geführt. Es ist gut, dass uns allen das erspart geblieben ist."

Jens Gieseke (CDU), verkehrspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Gruppe und Berichterstatter der EVP-Fraktion:

„Das heutige Votum ist ein weiterer Schritt, damit die neue, ausgewogene Euro 7 Abgasnorm bald in Kraft treten. Euro 7 wird die Luftqualität verbessern, ohne die mit der Umstellung auf Elektromobilität beschäftigte Industrie gleichzeitig unverhältnismäßig zu belasten. Der Spagat zwischen Gesundheitsschutz und Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie ist uns damit gelungen.
Die etablierten Euro 6-Testbedingungen werden beibehalten, damit vermeiden wir hohe Anpassungskosten für die Industrie. Gleichzeitig haben wir aber vor allem bei schweren Nutzfahrzeugen wie Lkw oder Bussen strengere Grenzwerte bei den beiden wichtigsten Luftschadstoffen Stickstoffdioxid und Feinstaub durchgesetzt. Außerdem erfassen wir bei Feinstaub nun deutlich kleinere Partikel mit einem Durchmesser von kleiner oder gleich 10 Nanometern. Damit erreichen wir bereits eine deutliche Verbesserung der Luftqualität.
Durch die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen werden die Abgasemissionen in den nächsten Jahren weiter sinken und einen immer geringeren Anteil an der Luftverschmutzung ausmachen. Stattdessen werden Emissionen von Brems- und Reifenabrieb die größte Feinstaubquelle darstellen. Hier setzt die neue Euro 7-Norm einen Meilenstein: Erstmals werden auch Grenzwerte für Brems- und Reifenabrieb gesetzt.
Auch mit einer ambitionierten Regulierung von Batterien für E-Autos machen wir die Norm fit für die Zukunft: Nach 160.000 Kilometern oder acht Jahren müssen Batterien von Autos noch eine Mindestleistung von 72 Prozent erreichen. Das stärkt das Vertrauen in die Technologie und gibt dem Verbraucher Sicherheit."

 

*1 https://www.faz.net/aktuell/technik-motor/euro-7-macht-autos-deutlich-teurer-18922883.html#:~:text=Eine%20Studie%20von%20Frontier%20im,weitgehend%20unabh%C3%A4ngig%20von%20der%20Fahrzeuggr%C3%B6%C3%9Fe

Für weitere Informationen:
Jens Gieseke MdEP: +32 228 45556
Dr. Peter Liese MdEP: +32 228 45981