Politik und Wirtschaft müssen Erkenntnisse ernst nehmen - Mehr Gewicht auf Energieeffizienz

"Politik und Wirtschaft müssen die Erkenntnisse des internationalen Klimarates IPCC ernst ernstnehmen", dies fordert der umweltpolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) Dr. Peter Liese.

"In der Medizin gibt es für die meisten Therapien keinen so breiten wissenschaftlichen Konsens wie in der Frage der Klimaforschung. Trotzdem lässt man sich selbst oder seine Kinder bei schweren Erkrankungen nach dem Stand der Wissenschaft behandeln. Therapieempfehlungen werden oft nur von einem Dutzend Forschern erarbeitet und es gibt natürlich oft Minderheitenmeinungen.

Ein Medizinstudent lernt schon im ersten Semester: In der Medizin gibt es keine 100%", so der gelernte Arzt. "In der Klimaforschung haben wir jetzt eine Übereinkunft von vielen hundert Wissenschaftlern aus der ganzen Welt, die uns dringend zum Handeln auffordert und ansonsten drastische Konsequenzen prognostiziert. Es wäre unverantwortlich gegenüber unseren Kindern und Enkeln, auf die wenigen Klimaskeptiker zu hören", so Liese weiter.

Helfen kann neben dem verstärkten Setzen auf Erneuerbare Energien vor allem mehr Energieeffizienz. Sie ist der eindeutig kostengünstigste Teil der Energiewende. Mit einem eingesetzten Euro kann man durch Energieeffizienzmaßnahmen mindestens doppelt so viel erreichen wie durch den Ausbau der erneuerbaren Energien - manchmal sogar zehnmal so viel.

"Darüber hinaus kann Energieeffizienz den notwendigen Ausbau der Netze, den Bau von Reservekraftwerken und Speicherkapazitäten reduzieren, denn für Strom, der erst gar nicht gebraucht wird, braucht man auch keine Investitionen in Netze, Speicherkapazität oder Reservekraftwerke. Daher ist gerade für Deutschland Energieeffizienz unverzichtbar", so Liese.