Dr. Peter zeigt sich „extrem optimistisch“, was die Möglichkeit für die Menschen unsere Region angeht, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Liese, der seit Beginn der Pandemie sowohl mit der Bundesregierung und der Europäischen Kommission, als auch mit den Zulassungsbehörden, in Verbindung steht, geht davon aus, dass noch vor Weihnachten drei verschiedene Impfstoffe zugelassen werden. Dazu zählt er den Impfstoff der Mainzer Firma BioNTech, die schon vor zwei Wochen sehr vielversprechende Ergebnisse veröffentlicht hat, den Impfstoff der US-amerikanischen Firma Moderna, die auch in der Europäischen Union produziert und den Impfstoff der schwedische-britischen Firma AstraZeneca.
„Alle drei Impfstoff-Kandidaten scheinen, nach den mir zur Verfügung stehenden Informationen, sehr wirksam zu sein und keine gravierenden Nebenwirkungen zu haben. Und mit zwei der drei Firmen, nämlich BioNTech-Pfizer und AstraZeneca, hat die Europäische Union schon Verträge über die Lieferung von hunderten Millionen Impfstoffdosen abgeschlossen. Wenn wir, wovon ich ausgehen, vor Ort die Logistik hinbekommen, werden wir schon um den Jahreswechsel mit der Impfung von Risikopersonen und medizinischem Personal beginnen können. Wenn diese Personengruppen geimpft sind, verliert die Pandemie ihren Schrecken, weil dann schwere Verläufe und eine Überlastung des Gesundheitswesens praktisch ausgeschlossen sind. Wenn wir dann insgesamt 60-70 % der Bevölkerung geimpft haben, ist die Pandemie in Europa vorbei und ich hoffe, dass wir das mit einer großen Kraftanstrengung bis zum Sommer hinbekommen“, so der Arzt und Europaabgeordnete.
„Das ist schon wieder eine sehr gute Nachricht“, so kommentierte der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP, Christdemokraten) Dr. med Peter Liese die Meldung, dass die Firma Moderna Ergebnisse veröffentlicht hat, nach der ihr Impfstoff sogar noch wirksamer ist als der Impfstoff von BioNTech/Pfizer.
Die Firma hat am Montag mitgeteilt, dass sie bei Untersuchungen ein Ergebnis von 94,5% festgestellt haben. „Genau wie bei BioNTech/Pfizer muss diese Prozentzahl noch genau untersucht werden und einen Impfstoff haben wir erst, wenn die Europäische Arzneimittelagentur ihn zugelassen hat. Ich rechne aber damit, dass das in den nächsten Wochen passiert. Der Moderna Impfstoff wird, obwohl es sich um eine amerikanische Firma handelt, auch in der EU hergestellt und deswegen ist es gut, dass die EU schon Vorverträge abgeschlossen hat. Darüber hinaus rechne ich damit, dass der Impfstoff des schwedisch-britischen Konsortiums AstraZeneca in den nächsten Wochen auf den Markt kommen wird. Ich rechne täglich mit der Veröffentlichung entsprechender Forschungsergebnisse. Dann hätten wir bereits in diesem Jahr drei Impfstoffe zur Auswahl und können im Januar mit der Impfung der Risikogruppen und des medizinischen Personals beginnen. All das zeigt, dass die EU mit der Unterstützung der Unternehmen und den Vorverträgen auf dem richtigen Weg ist“, so Liese.
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Die Universität Oxford und der Pharmahersteller AstraZeneca haben soeben die Ergebnisse der Wirksamkeit ihres Coronaimpfstoffkandidaten präsentiert. „Das ist eine weitere sehr gute Nachricht. Das Zwischenergebnis der Studien macht Hoffnung, dass nun schon sehr schnell, vielleicht schon in diesem Jahr, drei Impfstoffe zur Verfügung stehen“, so der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP, Christdemokraten) Dr. med. Peter Liese.
Die Wirksamkeit scheint geringer zu sein als bei Biontech/Pfizer und Moderna aber der Impfstoff hat trotzdem Vorteile. AstraZeneca nutzt eine bekannte Technik, nämlich einen sogenannten Vektor-Impfstoff. Hier wird ein harmloses Virus so verändert, dass es Teile des Coronavirus enthält und damit eine Impfreaktion provoziert. Wenngleich ich sehr großes Vertrauen in die Projekte von BioNTech/Pfizer und Moderna habe, ist es trotzdem gut, dass wir auch einen Impstoffkandidaten haben, der eine andere Technik nutzt. Möglicherweise ist der AstraZeneca-Impfstoff für bestimmte Personengruppen besser geeignet, und er wäre sicher eine Alternative für Menschen, die die neuartigen m-RNA-Impfstoffe nicht akzeptieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Impfstoff deutlich günstiger ist als die von BioNTech/Pfizer und Moderna“, so der Arzt und Europaabgeordnete.
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Das Europäische Parlament hat am Freitag mit überwältigender Mehrheit für ein neues Gesundheitsaktionsprogramm der EU gestimmt. Die Abgeordneten unterstützen damit einen Vorschlag der Europäischen Kommission unter Leitung von Ursula von der Leyen. Vor allem als Reaktion auf die Coronapandemie haben die Kommission und die Abgeordneten mehr Engagement der EU im Gesundheitsbereich gefordert. Nach zähen Verhandlungen hat der Ministerrat zugestanden, das Budget auf 5,1 Milliarden Euro zu erhöhen. Das ist mehr als zehnmal so viel wie in der laufenden Periode, wenngleich es hinter dem ursprünglichen Vorschlag der Europäischen Kommission und des Parlamentes von 9,4 Milliarden Euro zurückbleibt. Darauf machte der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion (EVP-Christdemokraten) im Europäischen Parlament aufmerksam.
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