„Stellen wir uns vor, dass in der Europäischen Union jeden Monat sieben vollbesetzte Passagierflugzeuge abstürzen und dabei 2.000 Menschen ums Leben kommen würden. Wir hätten wahrscheinlich kaum ein anderes Thema über das wir diskutieren. Aber in der gleichen Größenordnung sterben Menschen, da Antibiotika ihre Wirkung verlieren. 25.000 Tote im Jahr sind zu viel und wenn wir nicht handeln werden es noch mehr.“ erläuterte Peter Liese. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sterben in der Europäischen Union 25.000 Menschen pro Jahr an antibiotikaresistenten Keimen. Die WHO spricht sogar von der Gefahr eine post-Antibiotika Ära, da heißt Antibiotika würden gar nicht mehr wirken. „Ein großer Teil des Problems besteht in der unkritischen Anwendung in der Humanmedizin und der Hygiene in den Krankenhäusern. Hier müssen die Mitgliedstaaten aktiv werden. Aber auch Europa hat eine Verantwortung. So brauchen wir zum Beispiel dringend neue Anreize für die Entwicklung neuer Antibiotika und ich bedaure sehr, dass die Europäische Kommission hier immer noch keinen Vorschlag vorgelegt hat“, so Liese.
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„Der Kommissionsvorschlag zur Abschaffung der Zeitumstellung in der EU muss schnell verabschiedet werden“. Dies forderte Peter Liese anlässlich der am Wochenende erneut anstehenden Zeitumstellung. "Viele Menschen leiden zumindest subjektiv unter der Zeitumstellung und die erwarteten Vorteile, wie Energieeinsparung haben sich nicht eingestellt. Nicht nur die Online-Konsultation der Europäischen Kommission, sondern auch repräsentative Umfragen zeige, dass die ganz große Mehrheit der Bevölkerung dagegen ist. Wenn wir die Zeitumstellung nicht hätten und heute käme jemand auf die Idee sie einzuführen, würden ihn sicher alle für verrückt erklären. Deswegen muss die entsprechende EU-Richtlinie dringend geändert werden," so Liese.
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Das Europäische Parlament hat am Mittwoch in Straßburg mit sehr großer Mehrheit Maßnahmen zur Verringerung von Plastikmüll beschlossen. Dadurch soll insbesondere die Vermüllung der Meere gestoppt werden. Besteck, Teller, Strohhalme, Wattestäbchen, Getränkerührstäbchen und Stäbe für Ballons aus Plastik sollen komplett verboten werden, weil es dafür Alternativen gibt. Plastikbecher sollen einem Reduktionsziel unterworfen werden. "Prognosen besagen, dass wenn wir nicht handeln 2050 mehr Plastik im Meer ist als Fisch. Über die Nahrungskette nimmt auch der Mensch dieses Mikroplastik auf und ich kann mir als Arzt nicht vorstellen, dass das keine Gesundheitsschäden nach sich zieht. Daher müssen wir dringend handeln“, so Peter Liese.
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„99 Luftballons auf ihrem Weg zum Horizont“, heißt es in einem immer noch sehr bekannten Hit von Nena aus den 80er-Jahren. Wenn es nach der Mehrheit des Umweltausschusses im Europäischen Parlament und der EU-Kommission geht, sollen in Zukunft keine Luftballons mehr in den Himmel steigen. Ein Warnhinweis für Luftballons ist Teil eines Gesetzgebungsvorschlags zur Reduzierung von Einwegplastik. Der umweltpolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP Christdemokraten) Dr. med. Peter Liese hält den Kommissionsvorschlag insgesamt für gut und richtig. Warnhinweise für Luftballons hält er aber für absurd. „Den Anteil, den in die Luft gestiegene Luftballons an der Verschmutzung der Weltmeere ausmacht, kann man in den Statistiken kaum messen. Und ich finde es deshalb unverhältnismäßig, wenn wir den Menschen, insbesondere den Kindern, den Spaß verderben,“ so Liese.